Die Ernst Russ Gruppe (ehemals HCI Capital) hat im Geschäftsjahr 2019 ein positives Ergebnis erzielt und die Ausrichtung als maritimer Asset- und Investment-Manager weiter ausgebaut. Ziel bleibt trotz Corona weiteres Wachstum. Die Hauptversammlung soll virtuell abgehalten werden.
Im Geschäftsjahr 2019 wurde ein positives Ergebnis vor Steuern in Höhe von 3,5 Millionen Euro erzielt, teilt das Ungternehmen mit. Das Betriebsergebnis (EBIT) von 4,0 Millionen Euro lag dabei leicht über dem Vorjahreswert von 3,8 Millionen Euro. Aufgrund des Ausbaus der Schiffsflotte und der gestiegenen Chartereinnahmen erhöhten sich die Umsätze von 52,7 Millionen Euro auf 58,8 Millionen Euro.
Durch die Veräußerung der Tochtergesellschaften im Bereich Solar, des Segments Investor Management sowie weiterer Konzerngesellschaften habe die Ernst Russ AG ihre maritime Strategie erfolgreich fortgesetzt. Zudem wurden durch diese Transaktionen eine erhebliche Verschlankung der Konzernstruktur sowie eine deutliche Reduzierung der Haftungsrisiken erreicht.
Flotte von 71 Schiffen
Im Sommer 2019 erwarb die Ernst Russ AG die mehrheitliche Beteiligung an einer Schiffsgesellschaft und vergrößerte dadurch ihre Flotte um einen Handymax-Bulker und ein 3.100-TEU-Containerschiff; es folgten ein 4.200-TEU-Containerschiff im Juni 2019 und im Oktober 2019 in Kooperation mit einem strategischen Partner ein Feeder-Containerschiff.
Die Ernst Russ AG hat außerdem durch den Erwerb weiterer Anteile die Mehrheit an dem Joint Venture ElbFeeder übernommen, das aus insgesamt sieben Schiffsgesellschaften besteht. Insgesamt betreut die Ernst Russ Gruppe nun eine Flotte von 71 Schiffen. An 28 dieser Schiffe ist die Ernst Russ Gruppe maßgeblich beteiligt.
„Unser Ziel ist und bleibt es, unser Unternehmen und das Segment Shipping konsequent weiter zu entwickeln und in den Schiffstypen Container, Bulker und Tanker weiter zu wachsen“, so Robert Gärtner, Vorstand der Ernst Russ AG.
Virtuelle Hauptversammlung
Corona stelle die gesamte Wirtschaft vor immense Herausforderungen. Gärtner blicke trotzdem optimistisch nach vorne: „Wir übernehmen Verantwortung, indem wir alles daransetzen, unsere Aktionäre und Geschäftspartner sowie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen. Insbesondere unternehmen wir alles, unser Unternehmen voll funktionsfähig und erfolgreich zu erhalten“.
Es ist das Ziel der Ernst Russ AG, zeitnah eine Hauptversammlung durchführen und über das vergangene Geschäftsjahr zu berichten. Geplant ist diese Veranstaltung derzeit für den 19. Juni 2020 in Form einer virtuellen Hauptversammlung.
Ernst Russ zählte unter dem früheren Namen HCI Capital einst zu den größten Initiatoren geschlossener Fonds mit dem Schwerpunkt Schiffsbeteiligungen, hat sich nach Turbulenzen im Rahmen der Schifffahrtskrise aber aus dem Publikumsgeschäft zurückgezogen. Gärtner ist im März 2019 im Zuge des Ausscheidens der beiden vorherigen Vorstände Jens Mahnke und Ingo Kuhlmann vom Aufsichtsrat in den Vorstand gewechselt und seitdem Alleinvorstand.