Die Erste Asset Management startet in Deutschland den Fonds Erste Responsible Bond Global Impact, der nur in so genannte Green Bonds investiert, deren Emittenten Gelder für Projekte einwerben, mit denen neben dem finanziellen Ertrag vor allem eine positive Wirkung, etwa für die Umwelt oder soziale Aspekte, erzielt werden soll.
„Wir sind einer der ersten Asset Manager weltweit, der einen Fonds ausschließlich für das Investment in Green und Social Bonds aufgelegt hat“, sagt Martin Cech, Manager des neuen Fonds. Als Beispiel für einen Green Bond nennt er eine Anleihe der Regionalverwaltung der Île-de-France: „Die Mittel dieser Anleihe flossen in den Bau von Bildungseinrichtungen, den Ausbau der Infrastruktur für erneuerbare Energien sowie in den Sozialen Wohnungsbau.“
Green Bonds: Emissionsvolumen von 50 Milliarden US-Dollar
Bei Green Bonds handelt es sich nach Aussage der Erste AM um ein junges, weltweit stark wachsendes Anleihesegment, in dem Gelder ausschließlich für nachhaltige Projekte eingeworben werden. Aktuell betrage das globale Emissionsvolumen rund 50 Milliarden US-Dollar, von denen allein im vergangenen Jahr Anleihen im Wert von 30 Milliarden US-Dollar begeben wurden. Rund die Hälfte der Emissionen erfolgten in Euro. Schätzungen von Lloyds zufolge soll der Markt bis zum Jahr 2018 weiter stark wachsen und dann ein Volumen von 300 Milliarden US-Dollar erreichen. Für dieses Jahr rechnet Lloyds mit einem Marktvolumen von rund 100 Milliarden US-Dollar.
Emittenten aus den Bereichen Industrie und Finanzen
„Die Zahl der Emittenten wächst an und diversifiziert das Angebot zusätzlich“, sagt Cech. Neben Industrieunternehmen und Finanzdienstleistern zählen auch Länder und Gemeinden sowie supranationale Organisationen zu den Emittenten. „Unter den Investoren sind mehr internationale Player als das oft bei herkömmlichen Bonds der Fall ist“, sagt Cech.
„Grundsätzlich steht die Anlageklasse vor allem im Fokus nachhaltig orientierter Investoren – darunter viele Asset Manager und Pensionskassen“, sagt Cech. „Diese agieren stark nach dem Prinzip Buy-and-hold und verleihen dem jungen Marktsegment so zusätzlich Stabilität.“
Anerkannte Richtlinien, aber einheitliche Standards gefordert
Die ersten Green Bonds hat die Europäische Investitionsbank 2007 aufgelegt. „Bislang gibt es für Green Bonds anerkannte Richtlinien, an die sich die Emittenten halten, aber noch keine einheitlichen Standards“, sagt Cech. Die aktuellen Richtlinien umfassen vier Punkte: die Nutzung der Erlöse, Auswahlprozesse, Management der Erlöse und die Offenlegung durch den Emittenten. Bei diesen Punkten stehen Nachhaltigkeit und Transparenz im Vordergrund.
„Ich erwarte, dass sich mit zunehmender Marktgröße auch verbindliche Standards entwickeln“, so Cech weiter. Bislang seien Investoren auf die Bewertung durch Nachhaltigkeits-Ratings angewiesen. „Mit einheitlichen Standards würde der Markt einen weiteren Entwicklungsschritt machen“, sagt Cech.
Fakten zum Fonds
Der Erste Responsible Bond Global Impact ist ein globaler Anleihenfonds, der in Green-Bonds, Climate-Awareness-Bonds und zertifizierte Social-Bonds investiert. Es werden ausschließlich Wertpapiere erworben, die auf Basis eines vordefinierten Auswahlprozesses von der Verwaltungsgesellschaft als nachhaltig eingestuft werden. Der Fonds investiert hierfür in Staatsanleihen, in Emissionen von staatsnahen und supranationalen Emittenten, in Unternehmensanleihen, in Anleihen von Finanzdienstleistern, in Pfandbriefe sowie in spezielle nachhaltige Anleiheemissionen. Die jährliche Verwaltungsvergütung beträgt 0,6 Prozent.
Foto: Shutterstock