Die österreichische Erste Group Bank stellt eine steigende Goldnachfrage fest und erwartet in einem Jahr einen Preis von 1.200 bis 1.250 US-Dollar für eine Feinunze. Aktuell kostet das Edelmetall 1.174 US-Dollar.
In Indien und China steige die Nachfrage und bleibe voraussichtlich stark, heißt es von dem Geldinstitut. Die Österreicher empfehlen Gold als „ein wichtiges Instrument zur Portfolioabsicherung“.
Weiter teilt die Bank mit: „In den letzten Jahren ist sehr viel Spekulation aus dem Goldsektor gewichen. Dies erkennt man unter anderem an den ETF-Volumina, die 2013 und 2014 massive Abflüsse zu verzeichnen hatten. Zuletzt hat sich das Bild gewandelt, im ersten Quartal 2015 wurden erstmals Nettozuflüsse in Gold-ETFs verbucht.“
Vorbehalte bei Anlegern
Bemerkenswert sei die derzeit vorherrschende Divergenz zwischen der tatsächlichen Goldpreisentwicklung und des weitgehend negativen Sentiments vieler Marktteilnehmer hinsichtlich Gold, so Hans Engel, Experte für internationale Aktienmärkte in der Erste Group: „Dies liegt vermutlich daran, dass in erster Linie dem Dollar-Preis Beachtung geschenkt wird. Während Gold im Vorjahr auf US-Dollar-Basis seitwärts tendierte, was angesichts einer historischen Dollar-Rally jedoch durchaus respektabel erscheint, fand in nahezu jeder anderen Währung eine Aufwärtsbewegung statt. Insbesondere auf Euro-Basis war die Entwicklung 2014 mit einem Plus von zwölf Prozent bemerkenswert.“
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Auch seit Jahresbeginn 2015 entwickle sich Gold erfreulich, das Plus liege bei 7,6 Prozent auf Eurobasis. „Die technische Einschätzung des Goldpreises zeigt jedoch, dass die langjährige Bodenbildungsphase noch nicht abgeschlossen ist und de facto eine Seitwärtsbewegung vorherrscht“, so Engel.
Die Erste Group Bank empfiehlt eine Investition in der Höhe von fünf bis maximal zehn Prozent des Gesamtvermögens. (mr)
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