Erste Investoren interessieren sich für insolvente Kryptobank Nuri

Ein Stempel mit der Aufschrift Insolvenz auf einem Stempelkissen
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Die 2015 als Bitwala gegründete Nuri GmbH hatte am 9. August am Amtsgericht Berlin Charlottenburg Insolvenz wegen Zahlungsunfähigkeit angemeldet.

Mehrere Investoren interessieren sich für das insolvente Berliner Fintech Nuri. Erste Gespräche verliefen laut des vorläufigen Insolvenzverwalters Jesko Stark ermutigend und werden in den nächsten Wochen fortgesetzt. Wie es jetzt weitergeht.

Im Mittelpunkt standen die digitale Plattform für Bankgeschäfte mit über 200.000 Kunden und das darum aufgebaute technische Know-how der Nuri GmbH. Stark führt den Betrieb mit allen 141 Mitarbeitern fort und arbeitet mit der Geschäftsführung an einer Sanierung. Die 2015 als Bitwala gegründete Nuri GmbH hatte am 9. August am Amtsgericht Berlin Charlottenburg Insolvenz wegen Zahlungsunfähigkeit angemeldet.

Das IT-Unternehmen hat eine App entwickelt, die neben einer Kontoführung mit klassischen Anlagemöglichkeiten auch Investitionen in Kryptowährungen ermöglicht. Über diese digitale Plattform können Kunden ihre täglichen Finanzen verwalten und Vermögen anlegen. Seit Gründung konnte Nuri den Umsatz stetig auf zuletzt 12 Millionen Euro in 2021 steigern. Auf die Einlagen der Kunden hat Nuri keinen Zugriff. Insbesondere die Krise am Markt für Kryptowährungen und die Insolvenz der amerikanischen Krypto-Plattform Celsius führten zu Umsatzrückgängen. Angesichts von Zinswende, Ukrainekrieg und Inflationsängsten scheiterte eine Refinanzierung der Gesellschafter. Neue Investoren konnten außerhalb der Insolvenz nicht gefunden werden. Kurzfristig eingeleitete Sanierungsmaßnahmen konnten die Krise nicht mehr abwenden.

Vor allem frisches Kapital wird benötigt

„Die Insolvenz bietet nun neue Chancen, um den Betrieb nachhaltig zu sanieren und Investoren zu gewinnen“, erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter Jesko Stark, Rechtsanwalt der Berliner Kanzlei GT Restructuring. „Nach ersten Gesprächen mit Interessenten bin ich sehr zuversichtlich und werde sie in den nächsten Wochen fortsetzen. Diese Investoren wollen das Geschäftsmodell von Nuri teils in modifizierter Form fortführen und weiterentwickeln.“ Das Interesse an der digitalen Plattform mit über 200.000 Kunden in 32 europäischen Ländern und den technisch versierten Mitarbeiter von Nuri mit ihrem herausragendem Know-how im Fintech-Vertrieb sei groß. Nuri benötige vor allem frische finanzielle Mittel, aber es muss nicht alles beim Alten bleiben.

Ein Gläubigerausschuss wurde am 10. August vom Amtsgericht Charlottenburg eingesetzt. Mit dem hauptsächlich gesicherten Gläubiger, der Claret Capital Partners, hat der vorläufige Insolvenzverwalter zusammen mit der Geschäftsführung bereits erste und sehr konstruktive Gespräche über die Fortführung des Unternehmens geführt.

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