Die Promedium GmbH, Berlin, bringt erstmals nach Einführung des Paragrafen 15b Einkommensteuergesetz einen neuen Filmfonds auf den Markt. Der GFP IV soll in die Produktion und Vermarktung von Fernseh- und Kinofilmen investieren und verfügt laut Prospekt unter anderem über einen Rahmenvertrag mit der ProSiebenSat1 Media AG, Unterföhring.
Hintergrund: Mit Paragraf 15b wurde Ende 2005 die Möglichkeit von Verlustzuweisungen weitgehend abgeschafft. Zuvor waren durch Filmproduktionen Verlustzuweisungen bis 200 Prozent des Eigenkapitals möglich gewesen. Da zudem viele Fondsfilme wirtschaftlich floppten, waren Angebote dieser Couleur seitdem vom Markt verschwunden.
Promedium-Chef David Groenewold will nun nicht nur der erste Filmfonds-Initiator der neuen Ära sein. In dem Markt werde ?die GFP-Gruppe der einzige Anbieter sein?, heißt es selbstbewusst im Vorwort des Prospekts.
Das Konzept des GFP IV sieht vor, dass die anfänglichen Verluste später mit Gewinnen verrechnet werden. Die Ausschüttungen sollen dadurch bis 2015 steuerfrei bleiben. Dazu ist es notwendig, dass alle wesentlichen Entscheidungen ? inklusive Auswahl der Filmprojekte ? durch die Anleger getroffen werden.
Der Fonds hat ein geplantes Volumen von 27 Millionen Euro, davon zehn Millionen Euro Eigenkapital. Die Mindestbeteiligung beträgt 5.000 Euro. Ungewöhnlich: Das Agio von drei Prozent bezieht sich auf den geplanten Gesamtaufwand des Fonds (inklusive Fremdkapital) und beträgt somit 8,1 Prozent der Einlage.
Weitere Besonderheit: Zehn Millionen Euro sollen in eine Credit-linked-Note investiert werden, also in eine Anleihe, die auf einem Portfolio von Krediten basiert. Damit will Groenewold die Rückzahlung des Anlegergelds nach 15 Jahren absichern. Allerdings: Diesen Teil der Investition will er zu 70 Prozent durch ein Darlehen in Schweizer Franken refinanzieren.