Der VDR begrüßt die Einigung der Bundesregierung auf ein Konzept zur Zertifizierung von privaten bewaffneten Sicherheitskräften an Bord von Schiffen unter deutscher Flagge.
Der Hamburger Verband Deutscher Reeder (VDR) nimmt diese Entwicklung als einen wichtigen und positiven Schritt zum Schutz der Seeleute zur Kenntnis. „Die Piraterie bedroht mit brutalen Methoden unsere Seeleute. Es geht weder um die Schiffe noch um Ladung. Mit dem Leben der Seeleute werden Millionenbeträge erpresst“, erklärt dazu Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VDR. „Wir freuen uns, dass nach der Ankündigung im Frühjahr jetzt endlich ein konkreter Schritt erfolgt“, so Nagel.
Vielversprechend sei zudem, dass die Zertifizierung auf Basis der von der International Maritime Organization (IMO) vorgegebenen Einsatzregularien erfolgen soll. Von besonderer Bedeutung sei es jetzt, die Reedereien mit ihrer praktischen Expertise in das weitere Verfahren einzubinden und schnellstmöglich die notwendigen rechtlichen Anpassungen vorzunehmen.
Mit Sorge betrachtet der Reeder-Lobbyist, dass mindestens drei Behörden in die Zertifizierung eingebunden werden. „Es darf zu keinen Verzögerungen kommen – es geht darum, das Leben der Seeleute wirksamer schützen zu können“, so Nagel. Genau geprüft werden müsse, ob eine Veränderung der See-Eigensicherungsverordnung tatsächlich notwendig sei. Ein nationaler Alleingang und vor allem eine im internationalen Vergleich zusätzliche Hürde müsse vermieden werden. Die IMO hatte sich bereits im vergangenen Jahr ausdrücklich gegen eine Verbindung der Piratenabwehrmaßnahmen mit dem „International Ship and Port Facility Security Code“, einem von der IMO im Jahr 2002 eingeführten Maßnahmenpaket zur Gefahrenabwehr auf Schiffen und in Häfen, ausgesprochen. (af)
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