Die höchste Bewertung „mmm“ für hervorragende Leistungen wurde hingegen nicht vergeben. „Das hat vor allem zwei Gründe“, erklären die Autoren. „Einerseits nehmen nur sehr gute Anbieter an dem Vergleich teil. Dadurch steigen die Werte für die Grenzwertbestimmungen zur Punktvergabe. Hätten auch leistungsschwächere Anbieter Daten geliefert, wären die Bewertungsraster breiter und es hätte im Verhältnis für bessere Kennzahlen mehr Punkte erzielt werden können.“
Drei Teilnehmer standen sich selbst im Wege
Zugleich weisen die Analysten darauf hin, dass drei Teilnehmer „eine bessere Bewertung schlicht selbst verhindert“ hätten. Dies galt auch für den Gewinner Württembergische: Das Unternehmen hatte die höchste Bewertung (ab 70 Punkte) trotz Schwächen bei der Bilanzwertung mit insgesamt 67,17 Punkten nur knapp verpasst. Der Grund: Abgefragte Werte zur RfB-Quote, Prozessen und Beschwerden hatte der Versicherer nicht mitgeteilt – bis zu acht Punkte gingen der Württembergischen damit verloren.
Eine beinahe identische Ausgangsituation habe sich bei Condor gezeigt, ergänzen die Analysten. „Mit ebenfalls nur mittelmäßigem Bilanzergebnis und insgesamt 66,78 Punkten, fehlten weniger als 3,5 Punkte zur Höchstbewertung.“ Dennoch habe sich die R+V-Tochter „den Luxus geleistet“, so die Autoren, im Fragebogen auf die Angaben zu den Leistungen und Kosten der Verträge zu verzichten. Bis zu zehn Punkte konnten deshalb nicht vergeben werden, was gleichzeitig auch eine höhere Bewertung verhindert habe, so das Resümee der Map-Report-Autoren.
Auch Huk-Coburg und LVM lassen Punkte liegen
Die Huk-Coburg hingegen stellte laut Report die angeforderten Vertragsunterlagen nicht zur Verfügung – sie verlor dadurch bis zu vier Punkte und ebenso eine bessere und angemessenere Bewertung. Eine Sonderstellung sei der LVM zugekommen, heißt es weiter. Als einziger Teilnehmer nehme der Münsteraner Versicherer die Fondsselektion und Portfoliostrukturierung nicht im eigenen Haus vor. Dadurch, dass dieses Segment fast ausschließlich der Fondsgesellschaft überlassen werde und die LVM bei der Fondsauswahl „nicht qualitativ involviert“ sei, fehlten viele wichtige Punkte für die Bewertung.
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Doch die Autoren haben für die LVM auch lobende Worte parat: Demnach zeige sich die Qualität der LVM dadurch, dass vor allem bei den Service- und Vertragskennzahlen in derselben Liga gespielt werde wie Condor, Cosmos und Debeka. Die Teilnehmer des Ratings bestätigten trotz des neuen Bewertungsansatzes „ihre hohe Qualität und bewiesen, dass sie nicht zufällig zu Deutschlands besten Versicherern zählen“, so das Fazit des Map-Reports. (lk)
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