ESG-Fonds teurer als Nicht-ESG-Fonds? Von wegen, sagt Morningstar

ESG Environmental Social Governance Unternehmensstrategie Investitionskonzept. Geschaeftsmann drueckt Taste auf dem Bildschirm.
Foto: PantherMedia/[email protected]
Der BVK fragte die Parteien, wie sie die praktische Durchsetzbarkeit von ESG-Themen vorantreiben wollen.

Nachhaltige Fonds sind im Durchschnitt nicht teurer als ihre konventionellen Konkurrenten. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, in der Morningstar Sustainalytics die repräsentativen Kosten von ESG-Fonds aus Europa mit denen traditioneller Investmentfonds vergleicht.

„Den Anlegern wurde in der Vergangenheit suggeriert, dass ESG-orientierte Fonds teurer sind als konventionelle, weil sie spezielle ESG-Daten und ein umfassendes Research verwenden. Das ist ein Mythos“, sagt Hortense Bioy, Head of Sustainable Investing Research bei Morningstar Sustainalytics. „Wegen der breiten Palette von ESG-Strategien gibt es natürlich auch eine große Spanne bei den Kosten. Wir haben aber festgestellt, dass ESG-Fonds im Durchschnitt nicht teurer sind als Nicht-ESG-Fonds. Im Gegenteil, die Kosten sind in den letzten Jahren gesunken.“ Als Gründe nennt die Expertin die Verbreitung neuer Strategien und den zunehmenden Wettbewerb im ESG-Bereich.

In den sechs untersuchten Morningstar-Kategorien lagen die vermögensgewichteten repräsentativen Kosten für ESG-Fonds bei durchschnittlich 0,83 Prozent verglichen mit 0,90 Prozent für konventionelle Fonds. Vor einem Jahrzehnt waren es noch 1,55 Prozent und 1,32 Prozent.


Das könnte Sie auch interessieren:

Aktive ESG-Fonds weisen in fünf der sechs ausgewählten Kategorien niedrigere Kosten auf als ihre konventionellen Konkurrenten. Das gilt sowohl für gewichtete wie einfache Durchschnitte. Passive ESG-Fonds wiederum liegen in vier der sechs Kategorien im vermögensgewichteten Durchschnitt gleichauf mit ihren Nicht-ESG-Pendants. „Nur bei Schwellenländern weisen passive ESG-Fonds höhere Kosten auf, aber der Unterschied bleibt mit durchschnittlich 0,05 Prozent überschaubar“, so Bioy.

Laut Morningstar-Studie haben in den letzten Jahren neue aufgelegte aktive ESG-Fonds niedrigere Gebühren als neue Nicht-ESG-Fonds. Bei neuen passiven ESG-Fonds ist das nicht immer der Fall. Die meisten umbenannten ESG-Fonds haben ihre Kosten nach der Umbenennung beibehalten oder gesenkt. „Im Jahr 2021, als die Rebranding-Aktivitäten auf Rekordniveau lagen, machten umbenannte ESG-Fonds, die ihre Kosten reduzierten oder unverändert ließen, fast 60 Prozent der umbenannten Fonds aus“, sagt Bioy.

Untersucht wurde die Entwicklung der Kosten in den letzten zehn Jahren in sechs der beliebtesten Morningstar-Kategorien.

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments