Cash. Digital Week: „ESG ist positives Thema, mit dem sich in der Kunden-Beratung punkten lässt“

Foto: Going Public
Going-Public-Vorstand Ronald Perschke

Im Rahmen der Cash. Digtial Week 2022 erläutert Ronald Perschke, Vorstand der Going Public! Akademie für Finanzberatung, welchen Stellenwert das Thema ESG spätestens mit Ablauf dieses Jahres in der Finanzberatung haben wird.

„Durch die ESG-Regulierung seitens der EU, weitere rechtliche Vorgaben sowie das zunehmende Kundeninteresse ist Nachhaltigkeit spätestens ab Herbst 2022 zwingend in die Anlage- und Versicherungsvermittlung und -beratung zu integrieren.“, so Ronald Perschke in seinem Vortrag. Beleg für die Wichtigkeit des Themas, aber auch für das deutliche Nachholpotenzial in Sachen ESG machen aktuelle Umfragen deutlich.

Bisher wenig ESG-Ansprache bei Kundenterminen

Eine neue Umfrage von Nordea Asset Management (NAM) ergab, dass 65 Prozent der Anleger in den vergangenen zwölf Monaten keinen ESG-Vorschlag von ihrem Finanzberater erhalten haben, obwohl 73 Prozent der Anleger planen, ihre ESG-Allokation im kommenden Jahr zu erhöhen.

  • 70 Prozent wünschen sich, dass Berater ihnen mehr neue ESG-Produkte anbieten
  • 59 Prozent der Befragten identifizierten ihren Berater als Hauptquelle für ESG-Informationen
  • 99 Prozent der Anleger vertrauen darauf, dass ihr Berater ein gutes ESG‑Wissen hat, aber über die Hälfte hat mit ihrem Berater noch nicht über ESG-Produkte gesprochen.

Im Rahmen der Finanzberatung sind laut Perschke besonders die folgenden Fragen vorrangig zu beantworten: Wie weit sind die Umsetzungsvorgaben dazu gediehen? Wie integriere ich die Anforderungen in meine tägliche Geschäftspraxis? Welche Entwicklungen sind in den nächsten Monaten und Jahren in diesem Kontext noch zu erwarten? Wie kann ich mich dazu weiterbilden und auf die Anforderungen vorbereiten?

Ronald Perschke referiert zum Thema ESG in der Finanzberatung und wie sich die Kundenpräferenzen zur Nachhaltigkeit ermitteln lassen.

Einarbeitung des Themas ESG in die DIN-Norm 77230

Perschke erwartet in 2023 eine Flut von Produkten und Lösungen, auf die sich Berater und Vermittler schon jetzt vorbereiten sollten. Wichtig sei in diesem Zusammenhang die Lösung von zwei Herausforderungen: Zum einen geht es um die Umsetzung des ESG-Themas an der Kundin bzw. an dem Kunden. Zum anderen muss das ESG-Wissen des Beraters und Vermittlers in den Markt getragen werden. Für beide Bereiche bietet Going Public! entsprechend maßgeschneiderte Lehrgänge an.

Um das Thema stärker zu Formalisieren und einen Standard zu setzen wird die Nachhaltigkeitspräferenzabfrage in die DIN-Norm 77230 – als Analyse-Standard – eingearbeitet. Dort gibt es ein eigenes Kapitel mit der Fragestellung: Wie kann ich als Berater das Thema ESG in der Analyse mit dem Kunden umsetzen? Grundlage sind acht Fragen (F0 bis F7), mit denen man zum Kundenwunsch und seine ESG-Präferenz gelangt. Der gesamte Analyseprozess ist zunächst losgelöst von der Produktauswahl.

Das Kapitel „Nachhaltigkeit“ ist laut Ronald Perschke bereits ausgearbeitet, aber noch nicht veröffentlicht. Zum einen, um die schlussendliche Regulierung abzuwarten, zum anderen, damit der Markt Gelegenheit hat, diesen Ansatz zu bewerten und zu kommentieren.

Im Folgenden die acht Fragen des Kapitels „Nachhaltigkeit“ in der DIN-Norm (Stand heute), um die Kundenpräferenz abzufragen:

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