„Europa leidet unter den ungelösten Problemen im Bankensektor“

Christian Schmitt, Portfolio Manager bei Ethenea, sprach mit Cash. über Anlagestrategie und Auswahlprozess des Mischfonds Ethna-Dynamisch sowie die Entwicklung der Aktienmärkte in Europa, Nordamerika und Asien.

Christian Schmitt Ethenea
Christian Schmitt: „Europa leidet unter seiner politischen Instabilität und den ungelösten Problemen im Bankensektor, was sich in einer etwas niedrigeren Bewertung gegenüber den anderen Regionen widerspiegelt.“

Cash.: Bitte erläutern Sie die grundsätzliche Strategie Ihres Fonds. Wie steuern Sie die Aktien- und Anleihenquote?

Schmitt: Wie alle Fonds von Ethenea ist der Ethna-Dynamisch ein aktiv gemanagter Mischfonds, der teilweise in Aktien, Anleihen und liquide Mittel investiert. Die Aktienquote des Fonds darf dabei bis zu maximal 70 Prozent des Fondsvolumens betragen. Maßgeblich für seine Wertentwicklung ist die richtige Gewichtung dieser Anlageklassen.

Über unser aktives Portfolio-Management, das uns die nötige Flexibilität bietet, können wir diese stets an die gegebene Marktlage anpassen. Hierfür analysieren wir fortlaufend alle relevanten Rahmenbedingungen an den Kapitalmärkten und setzen zum Beispiel makroökonomische Daten, Geldpolitik, Fundamentaldaten und Bewertungsniveaus aller Anlageklassen zueinander ins Verhältnis.

Wie sind Sie aktuell am Rentenmarkt positioniert und welche Erwartungen haben Sie für die zukünftige Entwicklung der Renditen?

Ende August waren etwa 25 Prozent des Fonds in Anleihen investiert. Davon entfielen zehn Prozent auf US-Staatsanleihen und 15 Prozent auf amerikanische Non-Investmentgrade-Anleihen ausgewählter Unternehmen. USD-denominierte Anleihen bilden derzeit den Schwerpunkt unseres Anleiheportfolios, da diese im Vergleich zu ihren europäischen Pendants ein attraktiveres Rendite-Risiko-Verhältnis aufweisen. Da der Ethna-Dynamisch seinen Schwerpunkt auf Aktieninvestments legt, sehen wir im Anleiheportfolio des Fonds vor allem ein risikodiversifizierendes Element.

Generell sind die Renditen von Staatsanleihen massiv durch die Anleihekäufe der Notenbanken bestimmt. Dies hat zu extremen Verzerrungen und Überbewertungen im gesamten Markt geführt, allerdings sehen wir auch noch kein Ende dieser außergewöhnlichen Marktphase. Vor allem in den USA sehen wir sogar noch Potenzial für einen weiteren Rückgang der Renditen, da diese im internationalen Kontext deutlich herausragen.

Seite zwei: „Europa leidet unter seiner politischen Instabilität

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