Bereits zuvor hatten Anleger sich allgemein aus Aktien verabschiedet – insbesondere vom europäischen Markt, wo politische Unsicherheit, gemischte Makrodaten und ein geringeres Gewinnwachstum als in den USA die Stimmung beeinträchtigten. Jedoch fließt weiterhin Geld in ETPs auf US-Aktien, wenn auch in geringerem Maße mit 639 Millionen Dollar im Mai.
Das anhaltende Interesse steht in gewissem Widerspruch zur allgemeinen Flucht in sichere Häfen. Womöglich hat das Gewinnwachstum der US-Unternehmen von im Schnitt 24,6 Prozent im ersten Quartal die Zuversicht der Anleger gestärkt.
Anleger suchen Sicherheit
ETPs auf Anleihen mit Investmentgrade-Ratings haben im Mai erstmals im Jahr 2018 positive Nettozuflüsse erreicht. Im Laufe des Monats kamen sie auf 336 Millionen Dollar. In jüngster Zeit haben Anleger global betrachtet begonnen, in dieses Marktsegment zurückzukehren. Europäische Anleger sind diesem Trend nun im vergangenen Monat gefolgt, wie die Kapitalströme zeigen.
Zudem ist Geld in inflationsgeschützte Anleihen geflossen, insgesamt 424 Millionen Dollar. Produkte auf Staatsanleihen verbuchten ihren ersten Nettomittelabfluss seit drei Monaten, da politische Unsicherheit in Europa zum Verkauf von Staatsanleihen-ETPs mit Fokus auf Europa führte.
Verkauf von Schwellenländeranleihen
Schwellenländeranleihen mussten im Mai weitere Abflüsse in Höhe von 408 Millionen Dollar hinnehmen. Die Verkäufe betrafen Lokalwährungsanleihen, während Hartwährungspapiere per Saldo 328 Millionen Dollar verbuchten.
Der in diesem Jahr stärkere Dollar hat seit März zu anhaltenden Verkäufen von ETPs auf Schwellenländeranleihen in Lokalwährungen geführt. Insgesamt sind bislang 1,24 Milliarden Dollar aus entsprechenden Produkten abgeflossen.
Wei Li ist Leiterin der Kapitalmarktstrategie bei Ishares in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) bei Blackrock