Der Wirtschaftsaufschwung der letzten Jahre hat auch die Immobilienmärkte des europäischen Festlands positiv beeinflusst. Ob dieser Aufschwung anhält, untersucht Mark Callender vom Vermögensverwalter Schroders, in einer aktuellen Studie.
„In den vergangenen Jahren sorgte der wachsende Konjunkturoptimismus sowie ein Aufschwung bei Beschäftigung und Unternehmensgewinnen dafür, dass die Nachfrage nach Geschäftsflächen anzog“, so der Leiter des Immobilien-Research von Schroders.
So stehen derzeit in fast allen Großstädten Europas weniger Büros leer und die Mieten seien gestiegen. „Auf dem europäischen Festland kletterten die Mieten für Büroflächen in Spitzenlage im Jahr 2017 im Durchschnitt um sechs Prozent“, so der Experte.
Die entsprechenden Kapitalwerte seien im selben Zeitraum sogar um 15 Prozent angewachsen. Die Investorenstimmung habe sich verbessert, während die Immobilienrenditen sanken.
Wirtschaft der Eurozone hebt ab
Laut Schroders sind die Aussichten für einen Aufschwung bei Mieten und Kapitalwerten äußerst vielversprechend. So werde prognostiziert, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Eurozone 2018 und 2019 um zwei bis 2,5 Prozent wachsen werde.
Damit würde das BIP den höchsten Stand seit 2007 erreichen. „Das spiegelt unsere Überzeugung wider, dass die Wirtschaft der Eurozone die Abhebegeschwindigkeit erreicht hat und von einem gesunden Kreislauf aus höheren Investitionen, sinkender Arbeitslosigkeit und steigenden Verbraucherausgaben profitiert“, sagt Callender.
Zwar werde das stärkere Wachstum auch die Inflation ankurbeln, jedoch gehe Schroders davon aus, dass die Preissteigerungsrate in den nächsten Jahren bei 1,25 bis 1,5 Prozent jährlich niedrig bleiben werde.
Fallende Renditen seit Schuldenkrise
Infolgedessen werde die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinssätze bis zum Jahr 2019 nicht und auch danach nur allmählich erhöhen.
Der Fachmann beobachtet: „Manche Investoren sind besorgt, dass ein großer Teil der positiven Entwicklungen im Bereich Mietwachstum bereits in Immobilienerträgen eingepreist ist.“
Auf dem europäischen Festland seien die Renditen von Spitzenimmobilien seit der Schuldenkrise von 2010 bis 2013 um 1,5 Prozent gefallen und liegen in den meisten Großstädten nun unter dem vorherigen Tiefststand von 2007.
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