Die Produktanzahl und das Volumen des verwalteten Vermögens zeigen, dass Investments in Europa für private und institutionelle Anleger hierzulande eine wesentliche Rolle spielen. Laut einer Studie des Bad Homburger Analysehauses Feri Euro Rating Services bleiben die meisten deutschen Fondsgesellschaften mit ihrer Expertise auf diesem Gebiet allerdings hinter den internationalen Wettbewerbern zurück.
So kam bei europäischen Aktienfonds lediglich die Fondsgesellschaft Meag mit Rang 12 unter die besten 15 Anbieter, bei europäischen Renten erreichte Allianz Global Investors mit ihrer Tochter Pimco immerhin Rang fünf.
Im Gesamtranking über beide Assetklassen landeten Meag (siebter Platz) und Allianz Global Investors (achter Platz) in den Top-10, LBBW AM auf dem zwölften Platz und Union Investment auf Platz 14.
Feri gibt an, mehr als 1.000 zum Vertrieb in Deutschland zugelassene Aktien- und Rentenfonds mit Schwerpunkt Europa von insgesamt mehr als 80 Fondsgesellschaften geprüft zu haben.
„Für private und institutionelle Anleger spielt Europa als Anlageregion für Aktien und Renten eine große Rolle. Das zeigt sich auch bei den deutschen Fondshäusern vor allem an der Zahl der Produkte und dem verwalteten Vermögen, die beide klar von Europa-Anlagen dominiert werden“, sagt Christian Michel, Feri-Teamleiter für den Bereich Fonds und Zertifikate: „Wenn man allerdings auf die Europa-Expertise der deutschen Gesellschaften schaut, zeigt sich ein ganz anderes Bild, denn hier können die heimischen Anbieter kaum punkten.“
Auf den einzelnen Manager kommt es an
Und wer hat gewonnen? Die Asset Manager MFS, Financière de l’Echiquier und Comgest belegen bei Europa-Aktienfonds die ersten drei Ränge. Invesco, Blackrock und LGT glänzen bei Europa-Rentenfonds.
Berater und Anleger sollten aber diese Ergebnisse auch nicht überbewerten: „Insgesamt haben wir festgestellt, dass die Qualitätsunterschiede zwischen Produkten ein und desselben Anbieters auch innerhalb einer Vergleichsgruppe groß sind. Blind auf die Expertise einer Gesellschaft zu vertrauen, ist also nicht ratsam. Vielmehr muss die Management-Qualität jedes einzelnen Produktes gesondert betrachtet werden“, lautet Michels Ratschlag. (mr)
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