Nach Angaben des Immobilienberatungsunternehmens Cushman & Wakefield (C&W) sind die Investments am europäischen Gewerbeimmobilienmarkt im ersten Quartal dieses Jahres auf 22,5 Milliarden Euro gestiegen und liegen damit um 78 Prozent über dem ersten Quartal 2009.
Wachsende Nachfrage nach größeren Flächen insbesondere durch ausländische Investoren sowie die verbesserte Stimmung an den Kreditmärkten hätten dafür den Anstoß gegeben. “Wir erwarten, dass das Handelsvolumen in diesem Jahr 50 Prozent über dem Vorjahresergebnis liegen und insgesamt die 110-Milliarden-Euro-Marke erreichen wird“, prognostiziert Dr. Martin Braun, Leiter der Capital Markets Group von C&W Deutschland. Parallel dazu würden die Preise marktgängiger werden und die Spitzenrendite um 50 bis 60 Basispunkte fallen.
Bisher ist die Nachfrage allerdings noch stark auf erstklassige Immobilien an den großen europäischen Märkten fokussiert – insgesamt 75 Prozent aller Transaktionen des ersten Quartals fanden an den Top-Standorten Großbritanniens, Deutschlands, Schwedens, Frankreichs und der Niederlande statt. Darüber hinaus zeigen laut C&W auch andere Märkte wie Polen, die Tschechische Republik, Norwegen und teilweise die Türkei eine leichte Belebung.
„Selbstverständlich beobachten Investoren die Märkte nach wie vor sehr aufmerksam und sind sehr selektiv“, führt Braun aus. Doch trotz des Zusammenbruchs der griechischen Wirtschaft sei der Appetit auf Risiko gestiegen, wenn er auch durch das begrenzte Immobilienangebot gebremst werde. Besonders gefragt waren laut C&W Einzelhandelsimmobilien, bei denen die Investmentquote im ersten Quartal um 125 Prozent zulegte. Für Immobilien im obersten Qualitätssegment wurden Wertsteigerungen von 1,5 Prozent verzeichnet, das stärkste Wachstum seit Mitte 2007. (bk)
Foto: Shutterstock