Die europäischen Werften haben überraschend in den ersten drei Monaten des Jahres mehr Aufträge bekommen als ihre Konkurrenten aus Asien.
Bei einem sehr niedrigen weltweiten Bestellvolumen von 6,5 Milliarden Dollar (5,8 Milliarden Euro) entfielen auf die europäischen Werften 3,7 Milliarden Dollar, wie der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) in Hamburg mitteilte. Der Marktanteil der Europäer habe damit bei über 50 Prozent gelegen. „Das hat es lange nicht mehr gegeben“, sagte VSM-Hauptgeschäftsführer Reinhard Lüken.
Wegen der hartnäckigen Schifffahrtskrise sind die Preise für Neubauten gefallen. Die Werften in Asien und speziell in Südkorea sind hoch verschuldet, ebenso wie ihre meist staatlichen Finanziers. Die Nachfrage nach neuen Containerfrachtern oder Massengutschiffen ist gesättigt. Im koreanischen Schiffbau werden bereits in großem Umfang Arbeitsplätze abgebaut.
Der deutsche Weltmarktanteil – gemessen an der abgelieferten Tonnage – betrug zuletzt ungefähr ein Prozent. Korea, Japan und China teilten dagegen mehr als 80 Prozent des Weltmarktes unter sich auf. (dpa-AFX)
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