Von den 24 Märkten hätten elf im dritten Quartal auf Jahressicht zulegen können, angeführt von den kleinen Märkten Utrecht (plus 148 Prozent) und Den Haag (plus 95 Prozent).
Abwartende Haltung in London
Londons Büroflächenmarkt habe sich von dem niedrigen Niveau des Vorquartals zwar leicht erholt, liege aber immer noch drei Prozent unter seinem Zehn-Jahres-Durchschnitt. Die Nutzer hätten aufgrund des Brexit-Votums eine abwartende Haltung eingenommen. Im Dreivierteljahresvergleich liege der Büroflächenumsatz um 28 Prozent unter dem des Vorjahres.
Umsatzzuwachs in Deutschland
Das Umsatzvolumen der deutschen Big Seven konnte in den ersten drei Quartalen mit 2,86 Millionen Quadratmetern den Vorjahreswert um 12,5 Prozent übertreffen. Den größten Umsatzzuwachs im Jahresvergleich würden Stuttgart und Köln mit plus 36 und 33 Prozent erreichen – beide durch sehr große Abschlüsse befeuert.
Mit knapp 700.000 Quadratmetern (plus 19 Prozent) ist Berlin Number One unter den Big Seven und übertrifft seinen eigenen Fünf-Jahresschnitt um 60 Prozent. Einen Rückgang hätte nur Düsseldorf hinnehmen müssen (minus 23 Prozent).
Leerstandsquote sinkt
Trotz des Fertigstellungsvolumens von einer Million Quadratmeter Büroflächen im dritten Quartal und von 2,95 Millionen Quadratmeter in 2016, habe sich die aggregierte europäische Leerstandsquote bei 8,5 Prozent eingependelt und liege damit auf dem niedrigsten Stand seit 2009. Auch wenn im vierten Quartal noch einmal 1,7 Millionen Quadratmeter fertig gestellte Flächen dazukommen, dürften die Engpässe in vielen Märkten nicht deutlich geringer werden.
In den sieben deutschen Immobilienhochburgen habe sich auch im dritten Quartal das kurzfristig verfügbare Angebot verringert: Der aggregierte Leerstand war zuletzt Ende 2002 niedriger. Der größte Leerstandsrückgang im Jahresvergleich sei in München (-minus 306.000 Quadratmeter) und Berlin (- 218.000 Quadratmeter) zu beobachten.
Berlin und Hamburg liegen laut JLL mittlerweile unter sechs Prozent, Köln, München und Stuttgart unter fünf Prozent. Bis zum Jahresende werde für die Big Seven ein weiterer leichter Rückgang und damit ein Durchsacken der Leerstandsquote unter sechs Prozent erwartet.
Steigende Fertigstellungen
Die 1,22 Millionen Quadratmeter Bürofläche, die 2016 in den sieben deutschen Immobilienhochburgen voraussichtlich fertig gestellt werden, entspreche einem Plus von 29 Prozent gegenüber dem Zehn-Jahres-Durchschnitt. Da die meisten Flächen aber nicht-spekulative Vorhaben seien und in 2017 daher nur, 820.000 Quadratmeter zur Verfügung gestellt werden würden, könnte es in vielen Teilmärkten bei einem Angebots-Engpass bleiben.
In anderen westeuropäischen Märkten bleibe die Projektentwicklungstätigkeit gering. Nicht zuletzt wegen begrenzter Finanzierung spekulativer Vorhaben (insbesondere in spätzyklischen Märkten) dürfte es dort kurzfristig zu keinem strukturellen Leerstandsanstieg kommen. (kl)
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