Die europäischen Top-Banken haben trotz einer Aufholjagd 2017 einer Studie zufolge noch nicht zu alter Stärke zurückgefunden. Laut einer Untersuchung des Beratungsunternehmens EY sind die zehn größten US-Institute deutlich gewinnstärker und profitabler.
„Die Gewinnsituation der europäischen Top-Banken hat sich im vergangenen Jahr insgesamt deutlich verbessert, ist aber nach wie vor weit entfernt vom Vorkrisenniveau“, erläuterte EY-Partner Dirk Müller-Tronnier am Donnerstag.
Nach EY-Berechnungen stieg das operative Ergebnis – also vor Steuern – der europäischen Top-Banken im vergangenen Jahr gegenüber 2016 um 72 Prozent auf insgesamt 71 Milliarden Euro.
Die zehn größten US-Institute gemessen an der Bilanzsumme verbuchten zwar einen Rückgang um sieben Prozent. Dennoch war operative Gewinn mit zusammengerechnet 154 Milliarden Euro mehr als doppelt so hoch wie in Europa. Nach wie vor belasteten Abschreibungen und Umbaukosten die europäischen Banken.
Banken kämpfen mit Niedrigzinsen
In den kommenden Monaten und Jahren könnte sich der Abstand zwischen den europäischen Banken und der US-Konkurrenz wieder vergrößern, fürchtet der Experte. Dann würden die Institute in den Vereinigten Staaten von der dortigen Steuerreform profitieren, die 2017 noch die Bilanzen belastete.
Europas Geldhäuser kämpfen zudem mit den historisch niedrigen Zinsen: Bei vielen Banken werfe das Zinsgeschäft kaum noch oder gar keinen Gewinn ab. In den USA steigen die Zinsen dagegen langsam wieder. (dpa-AFX)
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