Das Unternehmen geht davon aus, dass die Auswirkungen der historisch beispiellosen Immobilienkrise länger spürbar sein werden als bisher erwartet, heißt es in einer Mitteilung. Daher senke die Gesellschaft die Prognose für das Jahr 2024.
Aufgrund der anhaltend schweren Marktphase, erwartet das Unternehmen für das Jahr 2024 nun nur noch Einnahmen zwischen 2,3 und 2,7 Millionen Euro (2023: 4,5 Millionen Euro). Das wäre also ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr zwischen 40 und fast 50 Prozent. Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) für das Geschäftsjahr 2024 wird mit minus 3,5 bis minus 4,1 Millionen Euro geplant (2023: minus 3,7 Millionen Euro). Die vorherige Prognose hatte für das Geschäftsjahr 2024 einen Anstieg der Einnahmen gegenüber dem Vorjahr von zehn bis 30 Prozent vorgesehen, bei einem verbesserten EBIT von bis zu minus 1,9 Millionen Euro.
Marc Laubenheimer, CEO der EV Digital Invest AG: „Die aktuelle Marktlage stellt alle Unternehmen mit Bezug zum Immobiliensektor vor große Herausforderungen. Unsere Vision bleibt aber nach wie vor in Takt: Wir wollen eine Multi-Asset-Plattform werden, welche unseren Kunden Investitionen von einem Euro bis mehrere Millionen Euro in verschiedenste Risikoklassen ermöglicht. Optimistisch stimmt uns, dass unsere neuen Produkte von unseren Kunden positiv aufgenommen werden. Unser Tagesgeldprodukt lief gut an und unsere erste Solar-Finanzierung wurde innerhalb weniger Minuten vollständig platziert.“
Maßnahmen zur Kostensenkung
Das Unternehmen hat im Januar 2024 von der BaFin die Lizenz als European Crowdfunding Service Provider (ECSP) erhalten, im April Tagesgeldkonten in die Palette aufgenommen und im Mai erstmals die Finanzierung eines Photovoltaikprojekts angeboten. Ziel sei weiterhin, die Gesellschaft in einem anhaltend herausfordernden Marktumfeld auf nachhaltig profitables Wachstum auszurichten.
Gleichzeitig würden diverse Maßnahmen ergriffen, um die Gesamtkosten auf 5,8 bis 6,6 Millionen Euro zu senken. Der Vorstand habe bereits im ersten Quartal 2024 Maßnahmen zur Kostenreduktion getroffen, sodass die Gesamtkosten in den ersten drei Monaten des Jahres nach aktuell vorliegenden Finanzzahlen im Vergleich zur Planung um mehr als zehn Prozent reduziert werden konnten.
2,5 Millionen Euro Wandelschuldverschreibungen
Auf Basis der aktualisierten Finanzplanung ergebe sich ein Kapitalbedarf, welcher durch die Platzierung zweier Wandelschuldverschreibungen (WSV) mit einem Gesamtemissionsvolumen von 2,5 Millionen Euro beim Mehrheitsgesellschafter gedeckt wird. Dieser hat den Angaben zufolge die erste WSV mit einem Nominalbetrag von 1,1 Millionen Euro gezeichnet. Des Weiteren habe die Mehrheitsaktionärin sich verpflichtet, eine weitere WSV mit einem Nominalbetrag von 1,4 Millionen Euro zu zeichnen, die nach der anstehenden ordentlichen Hauptversammlung Anfang Juni begeben werden soll. Das Bezugsrecht der Aktionäre wurde beziehungsweise wird ausgeschlossen.
Der Wandlungspreis beträgt jeweils 3,25 Euro je Aktie, was die anhaltende Zuversicht der Mehrheitsaktionärin für die langfristige Entwicklung der Gesellschaft unterstreiche. Aktuell liegt der Aktienkurs im Xetra-Handel bei 2,10 Euro (31. Mai 2024). Die Laufzeit der Wandelschuldverschreibungen beträgt zwei Jahre. Die Schuldverschreibungen sind mit einem qualifizierten Rangrücktritt versehen.
Die EV Digital Invest AG ist Lizenzpartner der Engel & Völkers Marken GmbH & Co. KG. Sie hat sich also den Namen von dem bekannten Luxusmakler geliehen und kann teilweise dessen Netzwerk nutzen, ist ansonsten aber eigenständig. Ankeraktionär ist laut Geschäftsbericht 2023 das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.