SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier hat einen alten Bekannten aus der Initiatorenszene in sein Kompetenzteam berufen: Der ehemalige Chef des Hamburger Emissionshauses HCI, Harald Christ, soll dem Merkel-Herausforderer aus dem Umfrage-Tief helfen.
Der 37-jährige Finanzinvestor und politische Quereinsteiger soll sich im Team Steinmeier um die Mittelstandspolitik kümmern. Er führt die Beteiligungsgesellschaft Christ Capital und ist zudem Inhaber und Vorstandschef der Custodia Treuhand und Vermögensverwaltung. Bis Mitte Juni 2008 war Christ Leiter des Private Banking bei der Westdeutschen Landesbank.
In der Branche der geschlossenen Fonds hat sich Christ als langjähriger Vortänzer des Initiators HCI einen Namen gemacht. Er übernahm 2002 die Geschäftsführung bei den Hanseaten, führte sie 2005 an die Börse, besetzte den Chefsessel im Vorstand und verließ das Unternehmen im Jahr 2007 wieder, um zur Weberbank zu wechseln.
Das Berliner Geldhaus kehrte Christ nach nur neun Monaten den Rücken, weil ihm der Sprung an die Vorstandsspitze versagt blieb. Christ startete seine Karriere mit 19 Jahren beim Baufinanzierer BHW. Bereits mit 27 verpflichtete ihn die Deutsche Bank als Vertriebsdirektor.
2007 verteidigte der Unternehmer in dem Buch „Auf der Höhe der Zeit“ (Mitherausgeber: Frank-Walter Steinmeier) die SPD-intern umstrittene Reformpolitik Gerhard Schröders und sprach sich gegen einen „Versorgungsstaat“ aus. (hb)