Exklusiv-Interview Baufinanzierung: „Mit den Modernisierungs-Partnern der ING ins Handeln kommen“

Thomas Hein, ING Deutschland
Foto: Frank Seifert
Thomas Hein, ING: „Zwischen der Bereitschaft, zu modernisieren und der dafür erforderlichen Aktivität, klafft eine Lücke. Die wollen wir schließen.“

Im Rahmen des ING-Modernisierungskonzepts hat die Bank nunmehr einen neuen Service integriert. Bereits während der Finanzierungsvermittlung kann der Berater dem Kunden den Kontakt zu einem Modernisierungspartner der ING empfehlen. Wir sprachen mit Thomas Hein, Leiter Vertrieb der Immobilienfinanzierung bei ING Deutschland, über den neuen Service, die Rolle von Energieeffizienz und energetischer Sanierung und die Situation im Segment Baufinanzierung.

Die Themen Energieeffizienz und energetische Sanierung beherrschen derzeit die Schlagzeilen. Wie groß ist der Bedarf in Deutschland für entsprechende Maßnahmen?

Hein: Mit einem Anteil von rund 40 Prozent zählt die Immobilienwirtschaft in Deutschland zu den größten CO2-Treibern. Wenn man die Klimaziele erreichen und bis 2045 treibhausgasneutral sein will, dann muss man in diesem Sektor verstärkt aktiv werden. Das betrifft jeden einzelnen Menschen genauso wie jedes Unternehmen. Es gilt, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Auch von Banken. Für uns ist es daher schon seit einiger Zeit wichtig, die Menschen nicht nur bei der Wahl des passenden Finanzierungsmodells zu unterstützen. Auch Ideen zur Steigerung der Energieeffizienz in den Immobilienprojekten sind in der Finanzierungsberatung von heute gefragt.

Mit Blick auf die Bestandsimmobilien der ING Deutschland– wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Hein: Aus Kundensicht steht die Frage nach Rat und Tat im Fokus. Wo kann ich mich informieren? Welche Fördermittel gibt es? Und wo finde ich Handwerker, die Zeit für mein Projekt haben? Aus Bankensicht geht es darum, die Kundinnen und Kunden zu motivieren, energieeffizient aktiv zu werden. Je besser man den eigenen Kundenbestand kennt, desto zielorientierter lässt sich hier ein passendes Angebot schnüren. Deshalb ist es für uns wichtig, via Mindestunterlage Energieausweis ein detailliertes Bild über das eigene Portfolio zu bekommen. Gerade dort, wo Kundinnen und Kunden ihre Immobilie mit Eigenkapital modernisiert haben, können wir die Energieklasse im Moment nur pauschal schätzen.

Stichwort Energie-Ausweis – ist das das ideale Instrument, um den Status quo, aber auch die Veränderungen zu dokumentieren?

Hein: Unter den aktuellen Rahmenbedingungen, ja. Wir sind darauf angewiesen, dass die Kundinnen und Kunden den Energieausweis mit ihren Unterlagen hochladen. Natürlich ist die Analyse des Bestands einfacher, wenn es – wie in den Niederlanden – eine öffentlich zugängliche, zentrale Datenbank gibt, aus der sich jeder bedienen kann. Hier stehen wir noch am Anfang. Deshalb ist der Energieausweis für uns die einzige Möglichkeit, die Energieeffizienz von Immobilien zu dokumentieren. Wir haben ihn folgerichtig zur Mindestunterlage bei der Baufinanzierung gemacht. Natürlich geben wir unseren Kundinnen und Kunden Anreize für die Erstellung, die bei unseren Partnern besonders günstig ist. Auch mit Blick auf die Zukunft wird die energetische Beurteilung der Immobilie eine immer wichtigere Rolle spielen. Nicht nur für die Einwertung des Bestands. Auch für künftige Rabattaktionen beispielsweise im Rahmen unserer Baufinanzierung Green braucht es einen genauen Energiewert zum Status Quo der Immobilie als Ausgangsbasis für die Rabattierung.

Sie bieten schon länger ein ING-Modernisierungskonzept an. Was steckt dahinter?

Hein: Gemeinsam mit der KfW hat die ING Deutschland vor zwei Jahren begonnen, einen Rechner zu bauen, der erste Antworten auf die EU-Vorgaben gibt. Seitdem erhalten die Kundinnen und Kunden mit dem Finanzierungsvorschlag einen persönlichen Modernisierungs-Check. Seit Juni 2022 haben wir außerdem mit der Baufinanzierung Green ein Produkt auf dem Markt, das den Bau oder Kauf einer Immobilie mit der Energieeffizienzklasse A oder A+ mit einem Zins-Rabatt von 0,10 Prozent honoriert. Im letzten Jahr folgte für eine erste Produktvariante für ein Modernisierungsdarlehen bereits ab 30.000 Euro und für die ersten zwölf Monate ohne Bereitstellungszins, das perfekt zu den Anforderungen einer Sanierung oder Modernisiesrung in unserem Kundenbestand passt. Das vierte Standbein ist die Weiterbildung der Vermittlerinnen und Vermittler, die bei der ING angebunden sind. Diese werden durch alle Phasen der Beratung begleitet. Zum Beispiel über ein Online-Webinar zum obengenannten Beratungstool mit aktivierenden Best-Practice-Beispielen. Außerdem steht mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ein hochqualifizierter Schulungspartner zur Verfügung, der in einer dreiteiligen Schulungsreihe fit für dieses wichtige Thema macht. Und nicht zu vergessen: Unser Nachhaltigkeitsbeauftragter im Vertrieb steht bei allen Fragen auch persönlich mit seinem Know-how zur Verfügung.

Was steckt hinter dem Baustein Modernisierungs-Partner der ING?

Lesen Sie hier, wie es weitergeht.

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