Der Aufsichtsrat der Kompass Group AG hat Ihren Vorstandskollegen Marcus Renziehausen und Sie mit sofortiger Wirkung freigestellt. „Wir bedauern den Vorgang sehr“, so Aufsichtsratschef Hans-Gerd Coenen, „wir haben viel Vertrauen in die junge Mannschaft gesetzt. Doch leider haben sie dieses nicht gerechtfertigt.“ Eine Fortsetzung der Zusammenarbeit sei nicht mehr möglich. Nun haben Sie in einer Pressemitteilung erklärt, dass sämtliche Geschäftsbereiche Teil der neu gegründeten Kompass Group Deutschland AG seien. Die bisherige Kompass Group AG sei nur noch eine Mantelgesellschaft. Ist dieser Prozess rechtssicher abgeschlossen?
Schmidt: Alle Prozesse der vergangenen Monate waren eng mit unseren Beratern abgestimmt. Für uns war von Anfang an klar, dass wir transparent sein müssen, um absolut rechtssicher agieren zu können. Das ist uns gelungen. Es gibt keinen Zweifel über die Eigentumsverhältnisse.
Was ändert sich für Kunden und Geschäftspartner?
Schmidt: Kurzfristig ändert sich nichts. Mittel- und langfristig sehen wir uns gestärkt. Geschäftspartner und Investoren begrüßen, wie die Kompass Group Deutschland AG heute aufgestellt ist. Die Ereignisse der vergangenen Wochen waren von uns nicht gewollt, aber nötig. Wir haben Risiken reduziert und werden künftig in allen Gremien der AG mit einer Stimme sprechen. Das sind gute Voraussetzungen für unseren geplanten Wachstumskurs.
Was sind jetzt die nächsten Schritte mit dem neu gegründeten Unternehmen?
Schmidt: Wir knüpfen nahtlos an unsere bisherigen Aktivitäten an. Zentrale Geschäftsbereiche von uns sind Kompass Scale und Matching.de. Kompass Scale steht für unser Beteiligungsgeschäft. Wir kaufen Versicherungsbestände, optimieren diese und wollen Mehrwerte schaffen – für Kunden, Berater und natürlich für uns. In diesem Zusammenhang sondieren wir den Markt und führen Gespräche. Schon bald werden wir Fortschritte vermelden und damit unter Beweis stellen, dass wir unsere Erfolgsgeschichte fortschreiben.
Die Fragen stellte Kim Brodtmann, Cash.