Exklusiv-Interview: „Wir haben früh kommuniziert, dass wir am Markt antizyklische Chancen sehen“ 

Grundler: Wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden. Erst im Mai haben wir das Eigenkapital unseres ICD 12R+ von 40 auf 60 Millionen Euro erhöht. Das freut uns vor allem deswegen, weil viele Fonds aus der Immobilienbranche mit Mittelabflüssen zu kämpfen haben. Bei uns zieht die Nachfrage seit dem vergangenen Herbst aber stark an. Wir haben früh kommuniziert, dass wir am Markt antizyklische Chancen sehen und haben das auch mit Käufen zu herausragenden Konditionen untermauert. Anleger wissen, was sie von uns zu erwarten haben. Das kommt unseren Fonds zu Gute. Da zugleich auch die Marktlage vielversprechend ist, freuen wir uns auf die nächsten Monate.

Zuletzt war auch zu lesen, dass Verkäufer oftmals nicht zu den erforderlichen Preiszugeständnissen bereit sind und der Markt dadurch teilweise „eingefroren“ ist. Inwieweit hält dieser Zustand noch an und können Sie das Geld ausreichend schnell investieren?

Müller: Da muss ich Ihnen zustimmen. Ankaufs- oder auch Verkaufsprozesse dauern heute deutlich länger als noch vor 2022. Das ist der komplexen Marktlage und den Finanzierungskonditionen geschuldet. Wir begegnen dieser Situation aber auf unsere Weise und verfügen über eine große Deal-Pipeline. Konkret bedeutet das, dass wir verschiedene Ankäufe parallel anbahnen und auf diese Weise mit den für den heutigen Markt typischen Verzögerungen besser umgehen können.

Grundler: Es ist auch nicht so, als sei diese Situation neu für uns. In den vergangenen 17 Jahren haben wir uns mehrfach auf volatile Märkte eingestellt. Wer rechtzeitig beginnt zu verhandeln, kann die Verhandlung auch abschließen. Die Zukäufe der vergangenen Monate zeigen sehr gut, wie handlungsfähig wir sind. Die dabei erreichten Konditionen unterstreichen unseren Renditeanspruch.

Wie schwierig ist es noch, von Banken neue Finanzierungen zu erhalten?

Peters: Es dauert länger, bis eine Finanzierung steht – etwa wenn man die Rahmenbedingungen mit 2021 vergleicht. Aber auch bei der Finanzierung von Immobilien hat sich der Markt aufgehellt. Nach Monaten, in denen gefühlt gar nichts ging, nimmt das Geschäft wieder Fahrt auf. Als Kreditnehmer muss man sich auf diese Rahmenbedingungen einstellen. Dazu gehören auch Vorgaben hinsichtlich der Nachhaltigkeit, ESG-Kriterien und so weiter. Wir haben den Vorteil, dass wir das bewährte Konzept, wie man Bestandsimmobilien energetisch ertüchtigt, ohne die Rentabilität außen vor zu lassen, bereits seit 17 Jahren leben. Da wir ein umfassendes Netzwerk an Finanzierungspartnern haben und unsere Darlehen immer gut und sauber abgewickelt haben, stellt uns die Frage der Finanzierung nicht vor Probleme.

Inwieweit ziehen Sie auch Investitionen in die Fertigstellung von Neubau-Projekten in Betracht, die in der Krise von den Projektentwicklern aufgegeben werden mussten?

Sascha Müller, Primus Valor: „Vielen Immobilienhaltern steht das Wasser bis zum Hals – sie müssen verkaufen.“ / Foto: Timo Volz

Müller: Ein derartiges Engagement wäre kein Neuland für uns. Wir haben ähnliche Projekte bereits in der Vergangenheit erfolgreich umgesetzt, etwa wenn sich ein Bauträger übernommen hat. Im aktuellen Fonds haben wir bislang keine Neubau-Projekte. Wir sondieren den Markt aber in alle Richtungen und schließen das nicht aus. Wir schauen uns alle Investments an, die zu unserer Philosophie passen und die zu einer einträglichen Rendite bei überschaubarem Risiko führen.

Welche weiteren Entwicklungen erwarten Sie in den kommenden 24 Monaten und welche Planungen haben Sie?

Grundler: In den nächsten Monaten werden wir weiter zukaufen. Wir haben bereits rund 50 Millionen Euro angelegt und wollen in den nächsten acht bis zehn Monaten noch einmal so viel Kapital in deutsche Wohnimmobilien mit Potenzial investieren. Um dieses Ziel zu erreichen, pflegen wir eine umfassende Deal-Pipeline und sondieren den Markt in vielen Regionen Deutschlands umfassend. Die Rahmenbedingungen, um dieses Ziel in den kommenden Quartalen zu erreichen, sind gut. Wir gehen davon aus, dass der Markt für Wohnimmobilien auf absehbare Zeit ruhig bleiben wird. Das heißt: Weder nach oben noch nach unten ist mit größeren Bewegungen zu rechnen. Angesichts des knappen Angebots an Wohnraum, dem Zuzug nach Deutschland und auch den wachsenden Anforderungen an Bestandsimmobilien sehen wir für unseren Ansatz eine ausgezeichnete Ausgangslage. Wir werden unsere Strategie beharrlich fortsetzen und dafür sorgen, dass der ICD 12 R+ die vielversprechende Perspektive am Markt für Wohnimmobilien abbildet. Mit uns können Anleger diversifiziert und an der Seite von Profis auf den nächsten Aufschwung setzen. Dank Anlagebeträgen ab 10.000 Euro ist unser Produkt auch für diejenigen interessant, die vor dem Kauf einer eigenen Immobilie zurückschrecken.

Dieser Artikel stammt aus der Cash.-Ausgabe 8/2024

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