Selbst für eine Bruttobeitragsgarantie, das heißt eine Garantie der vom Kunden gezahlten Beiträge im Erlebensfall, ist es notwendig, Geld garantiert zu vermehren. Grund hierfür sind Kosten, wie etwa Abschluss- und Verwaltungskosten, die bei Altersvorsorgeprodukten von den Beiträgen vor ihrer Investition abgezogen werden. Damit ist selbst die Darstellung von Bruttobeitragsgarantien ohne Zinsen streng genommen unmöglich. Jedoch ist es auch ohne Zinsen nach wie vor möglich, ein gewisses Mindestkapital zu garantieren.
Allerdings treffen hohe garantierte Ablaufleistungen in Altersvorsorgeprodukten das Sicherheitsbedürfnis vieler Kunden und sind deshalb häufig ein zentraler Kundenwunsch. So werden beispielsweise Garantien unterhalb der Bruttobeiträge von vielen Kunden nicht als werthaltige Garantie wahrgenommen.
Den echten Kundenbedarf trifft eine hohe Ablaufgarantie nur bedingt
Der eigentliche Kundenbedarf eines Altersvorsorgeproduktes ist allerdings primär die Generierung von finanzieller Sicherheit im Ruhestand. Dafür ist die Sicherstellung eines lebenslangen Einkommens viel wichtiger als eine garantierte Ablaufleistung zum Ende einer Ansparphase. Den echten Kundenbedarf trifft eine hohe Ablaufgarantie damit nur bedingt.
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Auch ohne Zinsen gibt es Möglichkeiten, Risiken in der Kapitalanlage zu reduzieren. Hier sehen wir zum einen die Möglichkeit der Risikoreduktion durch Anlagestrategien mit Beimischung von risikoärmeren Wertpapieren, beispielsweise innerhalb eines Fonds oder eines fondsgebundenen Produktes, und zum anderen den Risikoausgleich im Kollektiv und in der Zeit im konventionellen Sicherungsvermögen eines Versicherers bei klassischen Produkten.
Beides ist auch ohne Zinsen möglich und generiert durchaus Kundennutzen (durch Risikoreduktion). Allerdings sind diese Techniken beziehungsweise Mechanismen weitestgehend unbekannt und treffen damit nur selten den Kundenwunsch.
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