An der Technologie wird schon seit Jahrzehnten geforscht, so wurde schon 1999 am Münchner Flughafen eine staatlich geförderte Wasserstoff-Tankstelle eröffnet. Der große Durchbruch ist bislang ausgeblieben, doch laut einer von der Allianz zitierten Studie der Unternehmensberatung McKinsey haben derzeit gut 30 Länder Forschungsprogramme ins Leben gerufen – mit mehr als 70 Milliarden Dollar zugesagter Zuschüsse.
„Wir sehen das Aufkommen von Projekten im Giga-Maßstab in vielen Ländern, mit verschiedenen neuen Akteuren, die in den Markt eintreten, und etablierten Akteuren, die sich vergrößern“, sagte AGCS-Risikoberater Thomas Gellermann. „Und das Risikomanagement muss damit Schritt halten.“
Die Hauptgefahr sieht die AGCS in Explosionen – verursacht etwa durch Lecks, wenn austretender Wasserstoff sich mit Luft mischt. Laut Schadenstatistik entzündet sich das Gas bei plötzlicher Freisetzung häufig selbst. Lecks jedoch bleiben demnach häufig unentdeckt, weil Wasserstoff farb- und geruchlos ist. Die Gefahr ist demnach in geschlossenen Räumen ungleich größer, weil sich dort laut AGCS fast alle Wasserstoff-Freisetzungen entzündeten. Zwischen Feuergefahr und Versprödung besteht auch ein Zusammenhang, da Risse in Rohren, Tanks oder Leitungen Lecks nach sich ziehen können.
Versicherungen ist die Vermeidung von Bränden in Industrieanliegen ein großes Anliegen, denn diese verursachen oft immense Sachschäden, ganz abgesehen von der Gefahr für Leib und Leben. Die AGCS hat über einen Zeitraum von fünf Jahren 470.000 dokumentierte Schadenfälle ausgewertet. Insgesamt verursachten Feuer und Explosionen demnach Schäden von mehr als 14 Milliarden Euro und lagen damit in der Statistik an erster Stelle. (dpa-AFX)