Die Angst vor Altersarmut in Deutschland ist groß. Dennoch haben 44 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 30 („Gen Z“) noch nicht mit der Vorsorge für den Ruhestand begonnen. Und nur 48 Prozent und damit jeder Zweite beschäftigt sich häufig mit der eigenen finanziellen Situation, wie eine aktuelle Umfrage der Swiss Life gerade erst zeigte. Das lässt aufhorchen.
Kürzlich sagte Bundeskanzler Olaf Scholz: „Die 17-Jährigen im Land, die nun die Schule verlassen und fünf Jahrzehnte lang Rentenbeiträge zahlen würden, müssten wissen, worauf sie sich in Zukunft verlassen könnten. Das wichtigste Vermögen, das viele in unserem Land haben, ist ihr Anspruch in der Altersvorsorge, die Rentenversicherung.“ Junge Menschen bräuchten daher eine „klare Aussage“, so Scholz. Als ich Scholz’s Aussage las, dachte ich unweigerlich an den ehemaligen Bundesarbeitsminister Norbert Blüm. Scholz’s Aussage bedeutet nicht weniger als, „die Rente ist sicher“. Dabei ist heute bereits absehbar, dass das angesichts der demografischen Entwicklung kaum der Fall sein wird. Die Bundesregierung will bis 2035 das Rentenniveau dauerhaft bei 48 Prozent halten. Die Betonung liegt auf dem „will“.
Angesichts derartiger Unsicherheiten dürfte das Wissen um den Inhalt des Rentenbescheides vielleicht doch nicht ganz unwichtig sein. Und zusätzliche Altersvorsorge angesichts der Angst vor Armut im Alter nicht schädlich. Doch wie lassen sich Millionen Deutsche für zusätzliche Altersvorsorge begeistern? Über den Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin. Die Rente vom Chef oder der Chefin ist ein smarter, effektiver Ansatz. Doch rund 16,6 Millionen bAV- Verträge und eine Verbreitungsquote von knapp 54 Prozent in der betrieblichen Altersvorsorge – bei 46 Millionen Berufstätigen – sind nicht zufriedenstellend. Und zeigen: Auch hier gibt es eine Rentenlücke.
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