EXTRA Immobilien & Sachwertanlagen – Editorial: Frühlingsgefühle

Foto: Anna Mutter
Stefan Löwer, Leiter Cash.-Ressort Sachwertanlagen & Immobilien

Die Zinserhöhungen haben Immobilienmärkte und weitere Assetklassen auf Talfahrt geschickt. Doch das Umfeld hellt sich zusehends auf. Editorial zum Cash.Extra Sachwertanlagen & Immobilien von Stefan Löwer, Cash.

Dunkel war der Winter in Norddeutschland, nass und ungemütlich. Regen, Regen, Regen und kaum ein Sonnenstrahl von Ende November bis Februar. Beste Vorrausetzungen für eine veritable Winter-Depression also. Nun, im Frühling, wird es wieder heller, die Zuversicht kehrt zurück.

Ein ähnliches Gefühls-Tal dürften nicht wenige Akteure im Immobilienmarkt durchlebt haben, auch wenn der Zyklus dort etwas länger dauert. Er begann schon Mitte 2022 mit den Zinserhöhungen der europäischen Zentralbank (EZB) als Reaktion auf den Inflationsschub nach Beginn des Ukraine-Kriegs. Richtig düster indes wurde es 2023. Eine scharfe Korrektur der Immobilienpreise bis weit in den zweistelligen Bereich, reihenweise Pleiten von Projektentwicklern, kaum Transaktionen, Finanzierungen nicht zu bekommen. In der Rückschau wird wahrscheinlich von Crash die Rede sein. In anderen Assetklassen sah es wohl nicht viel besser aus, auch wenn dies weniger öffentlich wurde.

Nun, im Frühjahr 2024, hellt sich das Umfeld zusehends auf. Die Hypothekenzinsen sind in Erwartung baldiger EZB-Zinssenkungen gegenüber dem Höhepunkt im Herbst 2023 bereits um mehr als 0,7 Prozentpunkte gefallen (entspricht immerhin einem Rückgang im Bereich von 15 Prozent), die Immobilienpreise dürften den größten Teil der Korrektur hinter sich haben und bieten inzwischen nicht selten ein gutes Investitionsniveau, der Transaktionsmarkt erwacht langsam wieder zum Leben. 

Sicherlich wird es noch etwas dauern, bis es wieder richtig hell wird, das Fremdkapital ist weiterhin deutlich teurer als vor der Krise und die Marktsituation zum Teil noch unübersichtlich. Und keine Frage: Noch sind viele Wunden zu lecken, vor allem im Bestand sind vielfach wohl noch schmerzhafte Korrekturen notwendig. Doch es ist an der Zeit, nach vorne zu schauen – und für die Zuversicht, dass es bald wieder aufwärts gehen kann. 

Dieser Artikel ist Teil des EXTRA Immobilien & Sachwertanlagen. Das gesamte EXTRA finden Sie hier.

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