Nach der Sitzung der EZB steht fest, dass die expansive Geldpolitik fortgeführt wird. So bleiben auch Immobilienkredite historisch günstig. Wie das Interhyp-Bauzins-Trendbarometer zeigt, ist erst mittel- bis langfristig mit etwas höheren Zinsen zu rechnen.
Nach Angaben von Interhyp, haben die Zinspolitik und die weltweit zaghafte Konjunkturentwicklung dazu geführt, dass die Bestkonditionen für zehnjährige Immobiliendarlehen zuletzt deutlich unter einem Prozent lagen.
Günstige Konditionen für Immobilienkäufer
„Die außergewöhnlich guten Zinsbedingungen für Immobilienkäufer haben sich im August fortgesetzt und auch der September hat mit nochmals günstigeren Konditionen begonnen. Kreditnehmer können ihr Immobiliendarlehen zu Bestzinsen von deutlich unter einem Prozent erhalten“, so Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG.
Die starke Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen führe zu niedrigen, oft sogar negativen Renditen und zusammen mit dem niedrigen Leitzins zu günstigen Refinanzierungsbedingungen bei den Finanzinstituten. In Folge dessen seien die Konditionen für Haus- und Wohnungskredite auf ein neues Allzeittief gefallen.
Zinswende nicht in Sicht
Die monatlich im Rahmen des Interhyp-Bauzins-Trendbarometers befragten Experten würden einstimmig gleichbleibende Bauzinsen in den nächsten Wochen erwarten. Für eine Zinswende würden nachhaltig positive Impulse fehlen.
Erst wenn die amerikanische Notenbank die Leitzinsen auf Grundlage robuster Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten erhöhe, gäbe es bei den Konditionen hierzulande ein Aufwärtspotenzial.
Tilgungsfalle vermeiden
Immobilieninteressenten in Deutschland sollten laut Interhyp dennoch der Versuchung widerstehen, das aktuelle Zinstief dafür zu nutzen, möglichst viele Schulden aufzunehmen. „Kreditnehmer sollten auf keinen Fall zu niedrige Tilgungssätze wählen, da das Darlehen so nur sehr langsam zurückgeführt wird und am Zinsbindungsende dann eine hohe Restschuld auf den Häuslebauer wartet“, erklärt Goris.
Besser sei es, das Zinstief stattdessen für eine möglichst schnelle Entschuldung mit anfänglichen Tilgungssätzen von drei Prozent und mehr zu nutzen. Ratsam sei darüber hinaus, keine übereilten Kaufentscheidungen zu treffen.
„Niemand sollte aus Angst vor steigenden Zinsen einen Kaufvertrag unterschreiben. Das Zinsumfeld bleibt günstig und bietet genügend Zeit, ein wirklich passendes Objekt mit einer wirklich passenden Finanzierung zu finden“, so Goris.
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