Die Europäische Zentralbank (EZB) hält an ihrer Politik der extrem niedrigen Zinsen fest. Wie erwartet beschloss der EZB-Rat bei seiner auswärtigen Sitzung auf Malta, den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent zu belassen.
Das teilte die Notenbank mit. Damit bleibt Zentralbankgeld für Geschäftsbanken außergewöhnlich günstig. Seit März versuchen die Währungshüter, die Konjunktur und den Preisauftrieb zusätzlich mit einem gewaltigen Kaufprogramm anzuschieben: Monatlich 60 Milliarden Euro sollen in Staatsanleihen und andere Vermögenswerte investiert werden, insgesamt 1,1 Billionen Euro bis September 2016 – mindestens.
EZB kauft Staatsanleihen im Volumen von 371 Milliarden Euro
Bis zum 16. Oktober hat die EZB in diesem Rahmen allein Staatsanleihen im Gesamtvolumen von knapp 371 Milliarden Euro erworben. Das frische Geld kommt im Idealfall über Geschäftsbanken in Form von Krediten bei Unternehmen und Verbrauchern an. Das soll Investitionen und Konsum anschieben und so die Konjunktur in Schwung bringen und die Inflation anheizen.
Inflationsziel zwei Prozent in weiter Ferne
Die Teuerung im Euroraum ist jedoch weiterhin weit vom EZB-Ziel von knapp unter 2,0 Prozent entfernt. Im September sank die Inflation auf minus 0,1 Prozent nach plus 0,1 Prozent im August. Das lag vor allem am erneuten Absturz der Ölpreise. EZB-Präsident Mario Draghi hat bereits angekündigt, dass die Notenbank die Geldschleusen noch weiter öffnen könnte: „Wir haben den Willen und die Fähigkeit zu reagieren, falls dies notwendig ist.“ Das Kaufprogramm könne im Umfang ausgedehnt oder zeitlich gestreckt werden.
Quelle: dpa-AFX
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