Gestern ist die Haltefrist für 800 Millionen Facebook-Aktien ausgelaufen. Trotz aller Unkenrufe ist der große Tag der Abrechnung für das soziale Netzwerk ausgeblieben. Börse Stuttgart TV hat hierzu Derivateexperte Norbert Paul, Börse Stuttgart, befragt.
Börse Stuttgart: Diejenigen, die mit dem Tag der Abrechnung für das Social Media-Unternehmen rechneten, wurden enttäuscht. Die Anleger halten Facebook weiterhin die Treue. Warum?
Paul: 800 Millionen Aktien machen gut ein Drittel der insgesamt ausstehenden Aktien aus – eine ganze Menge. Man konnte bereits an den Umsätzen der US-Börsen ablesen, dass die Aktie sehr viel gehandelt wurde. Sie konnte allerdings über 10 Prozent zulegen.
Dies ist ein Hinweis dafür, dass viele Anleger von der ablaufenden Haltefrist profitiert haben, um ihre Aktien zu verkaufen, aber genauso viele den Zeitpunkt zum Erwerb der Aktie genutzt haben.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte zuletzt für sein Geschäftsmodell geworben und angekündigt, dass man zuversichtlich sei, eine Werbeschaltung auf Smartphones bald umsetzen zu können.
Die Anleger scheinen somit neues Vertrauen zu fassen. Auch die Derivateanleger haben gesehen, dass bei der Facebook-Aktie ein Boden gefunden ist.
Zudem setzen sie darauf, dass in den nächsten Tagen und Wochen der positive Newsflow um die Aktie weitergehen wird, wenn schon der Ablauf der Haltefrist keinen Druck ausgeübt hat. (nl)