Die Anleger von 25 Fonds der Falk Capital KG, München, haben das ihnen vorgelegte Fortführungskonzept auf der am 2. März in München veranstalteten Massengesellschafter-versammlung offenbar angenommen. Das meldet Falk Capital nach vorläufiger Zählung der abgegebenen Stimmen.
Hintergrund: Ende 2004 war die Falk Capital-Gruppe aufgrund der angespannten Situation auf dem Immobilienmarkt und einer rückwirkenden Steuergesetzänderung stark in Bedrängnis geraten. In Zusammenarbeit mit den finanzierenden Banken, Anlegervertretern und dem Beratungsunternehmen RölfsPartner, Düsseldorf, wurde daraufhin in den vergangenen Wochen ein Konzept zur Stabilisierung der Unternehmensgruppe entwickelt.
Dieses Konzept sieht einerseits den Erhalt der Immobilienbewirtschaftung und des Fondsmanagements der Falk-Gruppe vor. Dadurch soll für die Zukunft eine professionelle Bewirtschaftung sämtlicher Immobilien der Falk-Fonds gewährleistet werden.
Andererseits beinhaltet das Konzept eine rechtliche Trennung zwischen der Falk-Gruppe und den betroffenen Fonds. Dadurch soll es in einem zweiten Schritt möglich sein, individuelle Lösungen unter Einbeziehung sämtlicher Beteiligter für die Fonds zu konzipieren, für die dies wirtschaftlich sinnvoll ist. Die fondsspezifischen Lösungen können dann laut Falk Capital unter Einbeziehung der Anleger und Banken unmittelbar umgesetzt werden.
Am 2. März hatten nun 1.250 Anleger, Anlegervertreter und Beiräte in formal separaten, faktisch jedoch gemeinsam abgehaltenen und daher laut Medienberichten teilweise chaotisch verlaufenden Gesellschafterversammlungen über die haftungsrechtliche Trennung der Falk Capital-Gruppe von den Fonds sowie über die Ausgestaltung ihrer Ansprüche gegen die Gruppe zu entscheiden (die Massenversammlung war offenbar so unübersichtlich, dass einige der anwesenden Beobachter selbst einfache Sachverhalte nicht überblicken konnten. Die Angaben über die Anzahl der vertretenen Fonds etwa schwankt in der Berichterstattung zwischen 23 und 26. Tatsächlich waren ? siehe oben ? die Gesellschafter von 25 Fonds versammelt).
Im Wesentlichen handelt es sich bei den Ansprüchen um Miet- und Platzierungsgarantien der Fonds gegen die Falk-Gruppe. Aufgrund von Mietausfällen in den Falk-Fonds hatten diese Ansprüche das Unternehmen in den letzten Monaten nach eigenen Angaben zunehmend unter Druck gesetzt.
Nach einer ersten Auszählung des Abstimmungsergebnisses wurden die notwendigen Beschlussmehrheiten zur Umsetzung des Konzeptes erreicht. Das endgültige Ergebnis soll am kommenden Montag veröffentlicht werden.
Neben der Zustimmung der Anleger erfordert der Rettungsplan die Mithilfe der finanzierenden Banken. Diese wurden am Mittwoch über das positive Ergebnis der Anlegerversammlung informiert und gebeten, ihrerseits die erforderliche Unterstützung im Laufe der nächsten zwei Wochen zu bestätigen.