Franke und Bornberg Altersvorsorge-Rating 2024: Die besten Rententarife

Michael Franke
Foto: Franke und Bornberg
Michael Franke: "Hybridtarife und fondsgebundene Versicherungen werden der Klassik auch in Zukunft den Rang ablaufen."

Franke und Bornberg hat sich in einer umfassenden Analyse 872 Tarife von 55 Anbietern aus allen drei Schichten der kapitalgedeckten Altersvorsorge vorgenommen und erstmals auch Produkte gegen Einmalbeitrag. 66 Tarife gegen laufenden Beitrag erhielten ein "hervorragend". Beim Einmalbeitrag waren es 69.

Die gesetztliche Rentenversicherung ist eine wichtige Säule. Allein reicht sie für ein auskömmliches Leben im Alter bei vielen aber nicht. Insofern dürfte die private Vorsorge für viele Menschen alternativlos sein. Trotzdem: Die private Rentenversicherung kämpft mit einem schrumpfendem Neugeschäft. Laut Franke und Bornberg kamen 2023 kamen 4,4 Prozent weniger Verträge in die Bücher als 2022. Und für 2024 sind die Vorzeichen kaum besser. Auch, weil es derzeit an Impulsen im Altersvorsorgemarkt fehlt. Ob mit dem zum Jahresanfang 2025 auf ein Prozent steigenden Garantiezins eine Trendwende eingeläutet wird? Das dürfte aber auch davon abhängen, wie eine künftige Reform der privaten Altersvorsorge ausfallen wird.

Kommt die Klassik zurück?

Ein höherer Rechnungszins macht Produkte zur Altersversorgung auf den ersten Blick attraktiver, erläutert Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer von Franke und Bornberg. Der Experte glaubt dennoch nicht an eine Renaissance der alten Klassiktarife: „Garantien sind teuer. Sie müssen für die gesamte Laufzeit finanzierbar sein und schränken den Spielraum in der Kapitalanlage ein.“


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Viele Versicherer hätten hier eine schmerzliche Erfahrung gemacht. Zudem gingen Garantien zulasten der Rendite. „Deshalb werden Hybridtarife und fondsgebundene Versicherungen der Klassik auch in Zukunft den Rang ablaufen“, zeigt sich Franke überzeugt.

Neues Rating für Rentenversicherungen mit Einmalbeitrag

„Augen auf bei der Tarifwahl: Wer eine Rentenversicherung mit Einmalbeitrag abschließen will, sollte bei der Qualität und Stabilität besser zweimal hinsehen“, rät Tarif-und Produktexperte Franke Vermittlern und Verbrauchern. Und schiebt gleiche eine Warnung hinterher: Spätere Korrekturen seien meist mit Verlust verbunden.

Bislang gab es im Markt keinen qualifizierten Tarifvergleich, der den Besonderheiten dieser Tarifform gerecht wird. Mit dem neue Einmalbeitragsrating will das Analysehaus diese Lücke schließen. Die Basis liefert nach Angaben von F&B das Rating für Produkte mit laufendem Beitrag. Der Schwerpunkt liege aber auf Kriterien, die für Einmalbeitragskunden von besonderem Interesse seien.

Flexibilität erhält mehr Gewicht

Flexibilität ist für viele Kunden inzwischen ein gewichtiger Punkt bei der Wahl des Anbieter. Vor dem Hintergrund verleiht Franke und Bornberg nach eigenen Aussagen diesem Kriterium im Rentenbezug mehr Gewicht. Extrapunkte gibt es zudem für Tarife mit Innovationsklausel. Diese ebnet Versicherten den Zugang zu allen Rentenbezugsarten, die ihr Versicherer vor Rentenbeginn bietet. Für Hybrid-Produkte gewichtet das Rating die finanzielle Sicherheit stärker als zuvor. Dafür zieht Franke und Bornberg nach eigenen Angaben nun die Ergebnisse des Map-report heran.

Weniger relevant sind hingegnen nun die Kriterien Beitragszahlung, Serviceleistungen und Verwaltungsgebühren. Damit bleiben Relevanz und Gewichtung einzelner Aspekte in einem ausgewogenen Verhältnis, betont das Analysehaus.

872 Tarife von 55 Anbietern

Im Rahmen des Altersvorsorgeratings 2024 hat alle drei Schichten der Altersversorgung unter die Lupe genommen. In Summe 872 Tarife von 55 Anbietern. Abhängig von Garantien und Kapitalanlage unterscheidet das neue Altersvorsorgerating nach „Klassik“, „Neue Klassik“, „Index“, „Beitragsorientierte Hybride“, „Garantieorientierte Hybride“ und „Fonds“. Für das Rating verwendet Franke und Bornberg insgesamt 63 Kriterien.

„In der 3. Schicht spielt die Musik“

Während das Angebot bei geförderten Produkten schrumpft, boomen Tarife der dritten Schicht (Privatrente). Hier haben Vermittlerinnen und Verbraucher aktuell die Wahl aus 268 Tarifen. „In der dritten Schicht spielt die Musik. Hier können Produktentwickler ihre Stärken voll ausspielen“, sagt Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit.

Franke und Bornberg Altersvorsorge-Rating 2024 Gesamtergebnis laufender Beitrag

Die mit Abstand größte Gruppe bilden fondsgebundene Rentenversicherungen (111 Tarife oder 41 % aller Privatrenten mit laufenden Beitrag), gefolgt von garantieorientierten Hybriden (60 Tarife).

Während die Kategorien „Garantieorientierte Hybride“ und „Fonds“ mit vielen qualitativ hochwertigen Tarifen punkten, befindet sich laut Franke und Bornberg beim Konzept „Klassik“ kein einziges Produkt in der höchsten Ratingklasse. Sie kommen oft nicht über ein „ausreichend“ hinaus.

F&B-Rating Einmalbeitragprodukte: 69 sind „hervorragend“

Franke und Bornberg Altersvorsorge-Rating 2024 Gesamtergebnis Einmalbeitrag

The Return of Riester?

Vor allem Fondstarife und hybride Produkte überzeugen mit klugen Konzepten und kundenfreundlichen Bedingungen, lautet das Fazit von Franke und Bornberg. An der Qualität liege es nicht, wenn private Rententarife derzeit unter mangelnder Nachfrage leiden. Hinzu kommt, dass inzwischen die meisten Gesellschaften auf Nachhaltigkeit setzen und eine breite Auswahl an nachhaltigen Fonds anbieten.

Viele stufen laut F&B ihr Sicherungsvermögen zudem nach Art. 8 SFDR (Transparenzverordnung) ein. Ein höherer Rechnungszins werde die Nachfrage moderat beflügeln, vermutet F&B. Für einen Turboeffekt reiche der Anstieg um 0,75 Prozentpunkte allerdings nicht. Weil Garantien den Spielraum in der Kapitalanlage einschränken würden.

Spannend wird es bei Riester: Denn Riester-Verträgen hilft der neue Rechnungszins, die geforderte Mindestbeitragsgarantie zu erfüllen. „Manche Versicherer führen jetzt Riester wieder ein oder prüfen die Einführung“, schreibt das Analysehaus. Mit Spannung dürften die Lebensversicherer die geplanten Neuerungen für die geförderte Altersvorsorge beobachten. „Diese könnten Produkten der ersten und zweiten Schicht zu mehr Bedeutung verhelfen. Über das Entwurfsstadium reicht der Vorschlag aber bis jetzt nicht hinaus“, so das Fazit von F&B.

Wie üblich stellt Franke und Bornberg seine Bewertungsgrundlagen sowie sämtliche Ergebnisse des AV-Ratings zu allen drei Schichten der Altersvorsorge im Internet kostenlos bereit unter https://www.franke-bornberg.de/ratings/.

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