Wie sinnvoll ist eine Rechtsschutzversicherung? Wie hilfreich eine private Rechtsschutzversicherung im Streitfall sein kann, beweist die Prozesslawine im Diesel-Skandal. Mit mehr als 1,5 Milliarden Euro Prozesskosten – Stand November 2022 – ist es der teuerste Schaden in der Geschichte der Rechtsschutzversicherung. Nach GDV-Angaben lag der Rechtsschutz-Bestand Ende 2022 bei 23,6 Millionen Verträgen. Tendenz steigend.
Mehr Auswahl, höhere Qualität und besonderes Augenmerk
Für das Rating 2023 hat Franke und Bornberg 112 Tarife mit dem Leistungsumfang Privat, Beruf, Verkehr und Wohnen untersucht. Durch Tarifvarianten und zusätzlich versicherbare Leistungseinschlüsse macht das insgesamt 311 Tarifvariationen. Im Vergleich zu 2021 ist die Zahl der untersuchten Rechtsschutz-Tarife um fast 29 Prozent gewachsen. Gleichzeitig steigt die Qualität. An rund 44 Prozent der Tarife vergibt das Ratinghaus aktuell die zweithöchste Note FFF („sehr gut“). 2021 lag die Quote nur halb so hoch (21 Prozent).
Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH, begrüßt den Qualitätsschub, mahnt aber parallel: „Verbraucher können mittlerweile aus einem großen Angebot leistungsfähiger Tarife wählen. Der Qualitätszuwachs ist sehr erfreulich. Jedoch können sich Verbraucher nicht in Sicherheit wiegen: Es existieren auch schwache Tarife am Markt, die über ein F+, also ausreichend, nicht hinauskommen.“ Der Qualitätsanstieg beweise dennoch, dass anspruchsvolle Rating-Kriterien die Produktentwicklung beflügelten, so Franke.
Was die Top-Tarife betrifft, ist das Angebot nach Angaben von F&B weiter dünn. Wie 2021 erreichen nur ARAG und Roland in bestimmten Tarifkonstellation ein FFF+ („hervorragend“). Das zeige, wie wichtig es ist, genau auf die Tarifbezeichnung zu achten. „Anbieter haben oft mehrere Produktlinien am Markt, um unterschiedliche Preisniveaus abzubilden. Die Spanne der Ratingnoten ist dabei häufig groß“, erklärt Franke.