Sein Ministerium habe vollkommen unbrauchbare Regeln für Mitarbeitergeschäfte bei der Wirtschaftsprüferaufsicht Apas aufgestellt, kritisierte Toncar am Sonntag. „Doch selbst diese wurden nicht kontrolliert, das Ministerium hat der Apas quasi blind vertraut.“ Altmaier müsse Apas-Chef Ralf Bose umgehend entlassen, wenn er nicht selbst zu einer zentralen Gestalt im Wirecard-Skandal werden wolle.
Bose hatte in der vergangenen Woche im Untersuchungsausschuss des Bundestags eingeräumt, während der Ermittlungen seiner Behörde selbst mit Wirecard-Aktien gehandelt zu haben. „Die Aktiengeschäfte von Herrn Bose sind keine Privatsache“, kommentierte Toncar. Selbst verbotener Insiderhandel könne nicht ausgeschlossen werden. So habe sich Bose anders als andere Anleger von den Aktien getrennt, bevor sie wertlos geworden seien.
Der frühere Dax-Konzern Wirecard soll seit 2015 Scheingewinne ausgewiesen haben, im Sommer räumte der Fintech-Konzern Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro ein. Die Wirtschaftsprüfergesellschaft EY hatte die Bilanzen der inzwischen insolventen Firma jahrelang abgesegnet. Die Apas steht in der Kritik, weil sie erst im Sommer ein förmliches Verfahren gegen EY einleitete, obwohl sich die Betrugsvorwürfe gegen Wirecard bereits Monate zuvor verhärtet hatten. (dpa-AFX)