Der Fed-Zinsentscheid am 20. September steht bevor. Marktteilnehmer sind sich einig, dass die amerikanische Zentralbank den Leitzins in den kommenden Monaten weiter anheben wird. Uneinigkeit besteht darüber, in welchen Schritten und wie stark. Cash. hat die Meinungen von zwei Kapitalmarktstrategen und einem Kapitalmarktanalyst zusammengefasst.
Am 20. September findet die nächste Sitzung der amerikanischen Zentralbank, der Federal Reserve (Fed) statt. Marktteilnehmer haben unterschiedliche Meinungen dazu, welche Erwartungen Investoren haben und welche Auswirkungen auf US-Staatsanleihen und andere Anleihemärkte wahrscheinlich sind.
„Das wichtigste Ergebnis der Fed-Sitzung am 20. September dürften die Erwartungen der einzelnen Mitglieder des Offenmarktausschusses zur künftigen Zinsentwicklung sein sowie die geplante Vorgehensweise hinsichtlich einer Bilanzverkürzung der Notenbank“, sagt Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity International.
Gegenwind für US-Anleihen
Sollten die Mitglieder ihre Zinserwartungen für den Rest des Jahres und für 2018 zurückschrauben, werde der Dollar weiter an Wert verlieren. Dann könnten auch die Renditen von US-Staatsanleihen noch weiter fallen.
„Aktuell strömt Gegenwind auf die Renditen von US-Anleihen ein“, so Roemheld. „Angesichts der hohen Kurse an den Aktienmärkten ist deshalb ein gewisses Maß an Duration am US-Markt sinnvoll, das vor Turbulenzen an den Aktienmärkten schützt. Mit einer Zinsanhebung rechne ich vorerst nicht, auch nicht im Dezember“, ergänzt Roemheld.
Der Vermögensverwalter Blackrock erwartet, dass sich der Verbraucherpreisindex in den USA und in Deutschland unterschiedlich entwickelt. „Unser Blackrock Inflation GPS deutet darauf hin, dass ein Auseinanderdriften der Geldpolitik zwischen den USA und Europa als Anlagethema wieder hervortritt“, schlussfolgert das Blackrock Investment Institute (BII).
Trendumkehr der Dollar-Talfahrt möglich
Diese Entwicklung könnte eine Trendumkehr der Dollar-Talfahrt bewirken: „Unserer Ansicht nach sind die Inflationsaussichten zwar negativ für US-Staatsanleihen, aber sie könnten Staatsanleihen aus der Eurozone helfen“, so das BII
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