Tiffany Wilding, Nordamerika-Ökonomin, und Allison Boxer, Ökonomin, beide PIMCO: „Mit dem Offenmarktausschuss der US-Notenbank (FOMC) und Daten zur Lohnentwicklung steht uns eine spannende Woche bevor. Wir gehen davon aus, dass einige temporäre Faktoren uns einen erneut soliden Lohn- und Gehaltsbericht bescheren werden. Der Blick auf die Lohninflationsdaten wird eine entscheidende Rolle spielen, um das Vorgehen der Fed abzuschätzen. Für die FOMC-Sitzung am Mittwoch erwarten wir eine Verlangsamung des Tempos der Zinserhöhungen auf 25 Basispunkte. Gleichzeitig wird Powell die Pressekonferenz nutzen, um dem Markt zu signalisieren, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht vorbei ist.
Die Fed veröffentlicht am Mittwoch um 14 Uhr EST eine neue FOMC-Erklärung. Bei dieser Sitzung werden keine Dot Plots oder Wirtschaftsprognosen veröffentlicht. Wir gehen davon aus, dass die Fed das Tempo der Zinserhöhungen auf 25 Basispunkte verlangsamen und der Vorsitzende Powell eine relativ hawkishe Pressekonferenz abhalten wird.
Der Beschäftigungskostenindex (ECI) wird im Vorfeld des FOMC im Mittelpunkt stehen. Wir sehen Abwärtsrisiken für die Konsenserwartungen (0,9 Prozent gegenüber 1,1 Prozent). Das wären gute Nachrichten für die Fed-Vertreter, die über den zugrunde liegenden Inflationsdruck besorgt sind. Die Fed wird sich diesen Bericht sehr genau anschauen und nach weiteren Anzeichen Ausschau halten, dass die Lohninflation ihren Höhepunkt erreicht haben könnte.
Wir sehen vorübergehend Gründe für einen weiteren soliden Beschäftigungsbericht – wir rechnen mit einem etwas über dem Konsens liegenden Anstieg der Beschäftigtenzahlen um 225 000, was dem Tempo des letzten Monats entspricht. Die Arbeitslosenquote (3,5 Prozent) und der durchschnittliche Stundenverdienst (0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat) würden unserer Prognose zufolge unverändert bleiben.“