Der Markt ist fest davon überzeugt, dass die Zinsen in diesem Jahr gesenkt werden. Diese Erwartungen wurden in der Vorwoche durch die Inflationsdaten gestützt – die Inflation begann im April wieder zu fallen und ging von 3,5 auf 3,4 Prozent zurück. Dies führte dazu, dass die Wall Street auf ein neues Rekordhoch stieg und der Dollar gegenüber dem Euro für eine fünfte Woche abwertete.
Allerdings lag der Markt oft mit seinen Einschätzungen daneben. Anfang des Jahres wurden sechs bis sieben Zinssenkungen eingepreist, mittlerweile sind es nur noch zwei. Die erste Senkung wird im September erwartet, wobei die Wahrscheinlichkeit aktuell bei fifty-fifty liegt. Über das Timing sind sich die Märkte also nicht sicher und tappen diesbezüglich weiter im Dunkeln, da bisher keine konkreten Hinweise von den Notenbankern vorliegen und bis zur September-Sitzung noch viele Daten veröffentlicht werden.
Die Hoffnung ist groß, dass das Sitzungsprotokoll zumindest einen kleinen Hinweis liefern wird. Es wird jedoch erwartet, dass die Inflation weiter zurückgehen wird. Da die US-Wirtschaft derzeit nicht auf eine Rezession zusteuert, spricht das dafür, dass die Zinsen nicht im Eiltempo gesenkt werden und eine Rückkehr zur Nullzinspolitik unwahrscheinlich ist. Zu schnell und zu stark sinkende Zinsen könnten die Inflation sogar wieder anziehen lassen, was die Fed um jeden Preis verhindern möchte.