Der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, liefert in der anschließenden Pressekonferenz alle Argumente dafür, warum die zuvor beschlossene Zinserhöhung eigentlich unnötig ist. Die Geldpolitik ist bereits deutlich restriktiv und die Verschärfung der Kreditbedingungen durch die weiter schwelende Regionalbankenkrise verschärft die monetären Rahmenbedingungen zusätzlich. Auch der weitere Abbau der Notenbankbilanz (Quantitative Tightening) wird in den kommenden Monaten die monetären Bedingungen restriktiver gestalten.
Dennoch fehlt einer wegen ihrer Fehleinschätzung der Inflation im vergangenen Jahr völlig verunsicherten Notenbank die Gelassenheit, auf die Wirkung der bislang restriktiveren Politik zu vertrauen und einfach zuzusehen, wie die Inflation in den kommenden Monaten weiter fallen wird.
Die gestrige Zinserhöhung könnte eine zu viel gewesen sein und sie wird die Kapitalströme raus aus Bankeinlagen in Geldmarktfonds noch beschleunigen. Somit sollte der Stress im Bankensektor weiter zunehmen. Der nächste Schritt der Fed wird eine Zinssenkung sein. Es ist wahrscheinlich, dass der gestrige Politikfehler schon sehr bald korrigiert werden muss.
Fed-Zinserhöhung: Vollkommen unnötig bis gefährlich
Am Mittwoch hat die US-Notenbank die Zinsen zum zehnten Mal in Folge auf einen Korridor von 5,0 bis 5,25 Prozent angehoben. Dr. Eckhard Schulte, Vorstandsvorsitzender MainSky Asset Management, sieht diesen Schritt kritisch.