Ferienimmobilien erfreuen sich in Deutschland und auch in vielen europäischen Reisezielen einer guten Nachfrage. Eine von der Online-Vermietung Home Away Fewo-direkt und Thomas Cook in Auftrag gegebene Studie kommt zu dem Schluss, dass der Ferienhausurlaub neue Zielgruppen erreicht.
Für die „6. Deutschen Ferienhaus-Urlaubsanalyse“ wurden über 5.800 Urlauber befragt, die ein Domizil gebucht hatten. Demnach wählen neben der klassischen Klientel, den Familien, zunehmend auch Paare diese Urlaubsform. Ihr Anteil stieg von 27 Prozent im Jahr 2008 auf über 30 Prozent in 2010. „Der Ferienhausurlaub etabliert sich in neuen Zielgruppen“, so Miro Morczinek, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Home Away Fewo-direkt. Immer stärker interessierten sich auch die höheren Einkommensklassen für Ferienhausurlaub. Der Anteil an Haushalten, denen monatlich mehr als 3.000 Euro zur Verfügung stehen, sei in den letzten Jahren kontinuierlich auf aktuell 39,6 Prozent gestiegen.
Das gestiegene Interesse von Paaren ist einer der fünf Schlüsseltrends, die die Studie ausgemacht hat. Die anderen vier lauten: Städteurlaub ist im Kommen, die Reisedauer verkürzt sich weiter, das Interesse an europäischen sowie Fernreise-Destinationen steigt, und immer mehr Urlauber wägen bei der Urlaubsplanung auch die Sicherheit des Reiselandes ab.
Bei den Reisezielen deutscher Urlauber bleibt weiterhin das Heimatland der Favorit: Rund ein Drittel der Befragten hatte ein Ferienhaus im Inland gebucht (33,1 Prozent). Dabei steht die Ostsee eindeutig an erster Stelle. Unter den ausländischen Reisezielen liegt Italien mit 12,3 Prozent an erster Stelle, darauf folgen Frankreich (11,8 Prozent) und Spanien (11,6 Prozent) sowie die USA (4,1 Prozent).
Für 2011 sind laut Morczinek gegenüber 2010 noch mehr Ferienhausurlaube in europäischen Ländern sowie in internationalen Destinationen geplant. „Bislang macht der Anteil an Fernreisen relativ stabil knapp sechs Prozent aller gebuchten Ferienhausurlaube aus. Aber es ist absehbar, dass sich die Urlaube in den nächsten Jahren stärker auch auf exotischere Ziele konzentrieren werden.“ Doch werde dies nicht zulasten Deutschlands gehen, sondern der Markt werde insgesamt weiter wachsen. Die durchschnittliche Reisedauer verkürzte sich um 1,5 Tage auf insgesamt 10,6 Tage. Grund sei, dass Kurztrips vor allem in Städte und Metropolen kontinuierlich zunehmen.
Im Rahmen des Wachstumssegments Städtereisen sind nach Aussage der Studie auch Ferienwohnungen immer mehr gefragt. 2008 wünschten sich nur 21,8 Prozent der Befragten ein zentral gelegenes Ferienhaus, 2010 waren es bereits 25,9 Prozent. „Auch hier beobachten wir keine Verlagerung, sondern eine zusätzliche Nachfrage“, ordnet Morczinek die Ergebnisse ein. So habe die Studie etwa auch beim Klassiker – dem Ferienhausurlaub am Meer, der von über der Hälfte der Befragten gebucht wurde – eine gesteigerte Nachfrage sowie einen positiven Zukunftstrend erbracht. (bk)
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