In der zweiten Jahreshälfte 2015 kommt die wirtschaftliche Erholung der Eurozone in Fahrt. Das erwartet Anna Stupnytska, Volkswirtin bei der Fondsgesellschaft Fidelity Worldwide Investment.
„Aus meiner Sicht verdichten sich die Anzeichen, dass die konjunkturelle Talsohle im Schlussquartal 2014 erreicht wurde. Wir erwarten daher, dass der Aufschwung in den nächsten Monaten an Kontur gewinnt. Nach ihrer Sitzung im Januar hat die EZB ein ambitioniertes quantitatives Lockerungsprogramm angekündigt. Das dürfte den Euro weiter schwächen, die Zinsen zusätzlich drücken und so die Weichen für einen Wiederanstieg des Wachstums im laufenden Jahr stellen“, erklärt die Expertin.
Niedriger Ölpreis hilft
Zusätzliche Impulse dürften laut Stupnytska von niedrigeren Energiepreisen und der weniger rigiden Sparpolitik ausgehen: „Wie überall werden sich auch hier die Veränderungen erst mit Verzögerung bemerkbar machen. Mit einem (wenn auch moderaten) sich selbst tragenden Aufschwung ist daher nicht vor der zweiten Jahreshälfte zu rechnen. Bis dahin werden Unsicherheiten über die weitere Entwicklung in Griechenland und die Gefahr einer Zuspitzung der Russlandkrise, die über die Finanzmärkte auf andere Bereiche übergreifen könnte, die Märkte in Atem halten.“ (mr)
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