Asien und die großen Schwellenländer werden in den nächsten Jahren schneller wachsen als die Industrienationen. Davon ist die Fondsgesellschaft Fidelity überzeugt, auch weil diese Entwicklung auf dem soliden Fundament einer steigenden Binnennachfrage steht.
Die in Kronberg im Taunus ansässige Fidelity International prognostiziert eine Wirtschaftswelt der zwei Geschwindigkeiten. Die Schwellenmärkte profitieren vor allem von einer wachsenden Mittelschicht und steigendem Binnenkonsum. Bereits im Jahr 2030 könnten 93 Prozent der Mittelschicht weltweit aus den Emerging Markets stammen, heißt es, im Jahr 2000 waren es nur 56 Prozent.
Beispiel Indien: „Der Binnenkonsum macht bereits etwa 55 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus – mehr als in China. In den vergangenen zehn Jahren haben steigende Einkommen und eine bessere Verfügbarkeit von Verbraucherkrediten zu einem Konsumwachstum von fünf bis sieben Prozent pro Jahr geführt. Dank des günstigen demografischen Umfelds sind die Aussichten auch für weiteres Wachstum in Indien sehr gut“, sagt Catherine Yeung, Investment-Direktorin für die Region Asien ohne Japan: „Die indische Mittelschicht kann von fünf Prozent der derzeitigen Gesamtbevölkerung schon bis 2025 auf 41 Prozent steigen.“
Im Zuge dieser Entwicklung soll sich auch das Konsumverhalten der Inder deutlich verändern. Bislang ist Einkaufen in Shopping Malls wenig verbreitet, die meisten Inder kaufen laut Yeung noch auf traditionellen Märkten ein: „Für ausländische Einzelhändler ist der Markteintritt schwierig, da Indien derzeit Auslandsinvestitionen in Einzelhandelsunternehmen mit mehreren Marken verbietet. Einheimische Firmen – etwa Reliance oder Bata India – können sich so eine stabile Ausgangsposition erobern.“ (mr)
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