Nachdem sich die Anzeichen dafür verdichten, dass die Weltwirtschaft aus dem Gröbsten der Krise heraus ist, sprechen die ersten Experten bereits von Überhitzung. So zum Beispiel Fidelity-Fondsmanager Trevor Greetham, dessen Analyse zufolge die Indikatoren für Wirtschaftswachstum und Inflation steil nach oben zeigen.
Allerdings ist die aktuelle Situation nach Ansicht des Investment-Profis nur schwer mit anderen Überhitzungsperioden vergleichbar: „Negative Inflationsraten, hohe ungenutzte Kapazitäten im Wirtschaftskreislauf sowie ein unsicheres Weltfinanzsystem machen den Unterschied.“
Aufgrund der Konjunkturpakete und Finanzmarkthilfen von Regierungen und Notenbanken sowie der positiven Zukunftserwartungen der Unternehmen geht Greetham davon aus, dass die Weltwirtschaft weiterhin auf Wachstumskurs bleibt und hält einen V-förmigen Konjunkturverlauf für möglich, ähnlich der Erholung ab 2003.
In das Bild von einer Überhitzung passe auch die Entwicklung der Inflationsindikatoren. Momentan bewegten sich die Teuerungsraten um die null Prozent, was Ängste vor einer Rückkehr des Abschwungs schüre.
„Die Zentralbanken werden daher die Geldflut, die sie in die Finanzmärkte gepumpt hatten, nicht überstürzt wieder absaugen. Dadurch besteht das Risiko, dass die Liquidität teilweise in die Realwirtschaft schwappt“, meint der Fidelity-Fachmann. Preissteigerungen seien deshalb zum Beispiel bei Öl zu erwarten. (hb)