Finanzaufsicht wird mit Experten für Wirtschaftsprüfung verstärkt

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Finanzstaatssekretär Jörg Kukies

Die Finanzaufsicht Bafin soll nach Fehlern im Wirecard-Skandal mit Fachleuten für Wirtschaftsprüfung und Bilanzanalyse verstärkt werden. Sie müsse künftig jederzeit in der Lage sein, auf konkrete Hinweise zu Unregelmäßigkeiten wirksam zu reagieren – das sei bisher nicht immer der Fall gewesen, sagte Finanzstaatssekretär Jörg Kukies am Dienstag in Berlin. "Es ist unbestritten, dass Fehler gemacht wurden."

Die Spezialisten sollen etwa für die Überwachung von Unternehmen mit komplexen Strukturen zuständig sein. Außerdem solle eine Taskforce aufgebaut werden, die nicht nur Befugnisse, sondern auch Kompetenz und Autorität hat, im Verdachtsfall einzuschreiten. Die Bafin müsse künftig auf Augenhöhe mit Bilanzrechtsexperten agieren können, sagte Kukies. Auch Hinweise von Analysten, sogenannten Shortsellern und Journalisten sollten ernster genommen werden.

Zur Nachfolge von Ex-Bafin-Chef Felix Hufeld äußerte sich Kukies zunächst nicht. Man sei „im Suchprozess“, sagte er lediglich. Hufeld und Vizepräsidentin Elisabeth Roegele hatten in der vergangenen Woche in Folge des Wirecard-Skandals ihre Posten geräumt.

Im Fall Wirecard war mutmaßlicher Milliardenbetrug über Jahre nicht aufgefallen, weder der Finanzaufsicht noch den Wirtschaftsprüfern von EY. Inzwischen hat der insolvente frühere Dax-Konzern Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt. (dpa-AFX)

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