Die durchschnittliche Darlehenshöhe lag laut DTB im Juli bei 146.000 Euro, rund 2.000 Euro mehr als im Vormonat und im Vorjahresmonat. Dabei lasse sich kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Zinsniveau und der Darlehenshöhe feststellen. Vielmehr zeige sich laut Dr. Klein darin die Heterogenität des deutschen Immobilienmarktes. So erlebten Ballungszentren wie München, Berlin oder Hamburg enorme Preissteigerungen, während Immobilien in ländlichen Gegenden teilweise Wertverluste verzeichneten. Die aktuellen Schwankungen in der durchschnittlichen Darlehenssumme seien demnach auf die veränderte Zusammensetzung in Bezug auf die Lage der ermittelten Objekte zurückzuführen.
Die insgesamt wenig genutzten Finanzierungen mit variablen Zinsen verloren im Juli erneut an Attraktivität, so die DTB-Ergebnisse. „Das Zinsniveau ist so gering, dass sich momentan nur ‚Zinsspekulanten‘ und Personen, die wissen, dass sie ihren Kredit bald ablösen wollen, auf kurzfristige Darlehen einlassen. Für das Gros der Bevölkerung spielt Spekulation bei der Immobilienfinanzierung keine Rolle. Die aktuelle Situation bietet hier sehr große Chancen, sich günstige Zinsen langfristig zu sichern“, so Gawarecki. Entsprechend habe sich der Anteil der festverzinsten Darlehen von rund 65 Prozent im Juni auf über 66 Prozent im Juli erhöht. Die KfW bietet seit dem ersten Juli keine 15-jährigen Darlehen mehr an. Der Anteil an KfW-Darlehen ist um rund drei Prozent gegenüber dem Vormonat zurückgegangen.
Der durchschnittliche Beleihungsauslauf hat im Vormonatsvergleich laut DTB um 0,3 Prozent leicht zugenommen. Da die meisten Menschen nur begrenztes Eigenkapital in eine Finanzierung mit einbringen können, müssen sie mehr Fremdkapital aufnehmen, sobald die Immobilienpreise steigen. Laut dem Hypoport-Hauspreisindex sind die Preise für Wohnimmobilien im Juli gegenüber dem Vormonat bundesweit um 0,52 Prozent gestiegen. (te)
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