Der Stuttgarter Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) plant wegen weiterer Investitionen in diesem Jahr mit weniger Gewinn als 2014.
Das Unternehmen wolle in diesem Jahr rund 200 Millionen Euro und langfristig mindestens 220 Millionen Euro nach Steuern verdienen, kündigte der Vorstandsvorsitzende, Dr. Alexander Erdland, am Dienstag in Stuttgart an.
„Vorzeitige Erfolge“ für Sparprogramm
Zuletzt hatte W&W Stellen gestrichen und sich gesund gespart. Das Sparprogramm habe 2014 „vorzeitige Erfolge“ gezeigt. Nach Steuern verdiente der Konzern dank dieses Beitrags und weiterer Sondereffekte wie Verkaufserlösen 242 Millionen Euro nach 155 Millionen Euro im Vorjahr. Geplant waren ursprünglich nur 180 Millionen Euro.
Bis Ende 2015 will W&W rund 800 von ursprünglich 7900 Stellen streichen. 650 Arbeitsplätze seien bereits entfallen, sagte ein Sprecher. Dafür steckte das Unternehmen über drei Jahre lang mehr als 250 Millionen Euro in IT, Prozessverbesserungen und Restrukturierung.
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Konzern erreicht Kostenziele
Schon 2014 seien die Kosten fast auf die Zielmarke von einer Milliarde Euro gesenkt worden. „Natürlich wollen wir dieses positive Momentum nutzen“, sagte Erdland. W&W müsse einen „Spagat“ zwischen weiterer Effizienz-Verbesserung und verstärkter Kreativität mit Blick auf den Kunden hinbekommen. Die anhaltend niedrigen Zinsen seien „Gegebenheiten, die wir nicht beeinflussen können“.
Bis Ende des Jahres will W&W nun seinen strategischen Kurs für die kommenden Jahre festzurren. Dabei gehe es vorrangig um die Digitalisierung des gesamten Unternehmens, so Erdland. „Die Vorarbeiten zu „W&W@2020″ sind angelaufen.“
Wüstenrot Bank Vorbild für Digitalisierungsmaßnahmen
W&W arbeite derzeit intensiv daran, online und offline Möglichkeiten für Zugang, Kommunikation oder Vertragsabschlüsse zu schaffen, sagte Erdland. Vorreiter im Konzern sei in dem Punkt die Wüstenrot Bank. Hier seien in den vergangenen Monaten bereits viele neue Dienstleistungen etabliert worden. Dazu gehörten die Video-Legitimation bei der Konto-Eröffnung oder die Video-Beratung.
Zu W&W gehört nicht nur die Bausparkasse Wüstenrot, sondern auch die Württembergischen Versicherungen und die Wüstenrot Bank.
Quelle: dpa-AFX
Foto: W&W