Die Mehrheit der Deutschen ist optimistisch für 2013 – insbesondere mit Blick auf ihre Finanzsituation. Laut einer TNS-Infratest-Umfrage gehen sieben von zehn (71 Prozent) davon aus, ihre finanzielle Lage verbessern zu können. Die eigenen vier Wände stehen bei knapp der Hälfte auf der Wunschliste für das neue Jahr ganz oben.
Im Vergleich der Bundesländer zeigen sich der Studie zufolge allerdings große Unterschiede: Demnach schätzen durchschnittlich 79 Prozent der Menschen in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland sowie in Nordrhein-Westfalen ihre Situation besonders aussichtsreich ein, die Bürger in den nördlichen Bundesländern, sowohl im Osten wie im Westen, sind weniger zuversichtlich gestimmt (60 Prozent). Optimistisch sind zwei Drittel (68 Prozent) der Deutschen hinsichtlich der Verwirklichung ihrer Urlaubs- und Reisepläne sowie im Bereich Familie, Partnerschaft und Kinder. Und mehr als die Hälfte (57 Prozent) erwartet, dass sie 2013 ihre Pläne für ihren Arbeitsplatz und ihre Altersvorsorge realisieren können, so die repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts im Auftrag des Finanzdienstleisters Wüstenrot & Württembergische (W&W).
Auf dem Wunschzettel der Befragten für 2013 steht demnach ein funktionierendes und bezahlbares Pflege- und Gesundheitssystem ganz oben. Für vier von zehn Deutschen (39 Prozent) ist dies im kommenden Jahr der größte Wunsch. Fast ebenso viele Bundesbürger (37 Prozent) wünschen sich eine nachhaltige Reform des Renten- und Altersvorsorgesystems. Während fast jeder Dritte das Ende der Finanzmarktkrise in Europa (32 Prozent) und eine verbesserte Situation auf dem Bildungs- und Ausbildungsmarkt (30 Prozent) als wichtig für 2013 bezeichnet, zählt eine bessere wirtschaftliche Lage für nicht einmal jeden fünften der Deutschen (18 Prozent) zu den drei Top-Wünschen für das nächste Jahr.
28 Prozent der Befragten erhoffen sich für das kommende Jahr eine weiterhin gute Arbeitsmarktsituation. In Ost-Deutschland ist dieser Wunsch mit knapp 36 Prozent deutlich ausgeprägter als im Westen (27 Prozent). Demgegenüber sehnen sich weitaus mehr Bürger in West-Deutschland nach Fortschritten bei der Energiewende (28 Prozent) als in den neuen Bundesländern (16 Prozent). Sinkende Mieten oder Immobilienpreise nennen lediglich 16 Prozent der Einwohner in Deutschland auf ihrer persönlichen Wunschliste. In dieser Frage sind sich die Bundesbürger in Ost und West weitgehend einig.
Ausgeprägter Wunsch nach eigenen vier Wänden
Für viele Deutsche stehen die eigenen vier Wände ganz oben auf der Prioritätenliste und rund 44 Prozent der Befragten sind zuversichtlich, dass sie sich ihre Wohnwünsche im nächsten Jahr auch erfüllen können. Am liebsten würden die Deutschen, sofern für sie realisierbar, eine Eigentumswohnung oder ein Haus erwerben beziehungsweise bauen (47 Prozent). Favorit ist dabei das freistehende Haus (14 Prozent), gefolgt von der modernen Eigentumswohnung (neun Prozent) und das Bauern- oder Landhaus (sieben Prozent). Insgesamt möchte im kommenden Jahr mehr als jeder Zehnte in ein anderes Heim umziehen. Fünf Prozent würden am liebsten in einer größeren Wohnung oder in einem größeren Haus leben, sechs Prozent wollen preisgünstiger wohnen. Für 14 Prozent der Bürger steht die umfassende Sanierung, Renovierung oder der Umbau der Wohnung oder des Hauses an oberster Stelle ihrer Wohnwünsche. Gut ein Viertel der Befragten (26 Prozent) möchte dagegen an seiner Wohnsituation nichts ändern, auch wenn sie könnten. In Ostdeutschland wird diese Ansicht besonders häufig vertreten (37 Prozent).
„Die Umfrage zeigt, dass die Deutschen trotz Euro-Schuldenkrise von der Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft weiterhin überzeugt sind, sich aber sichere und stabilere Rahmenbedingungen für das Gesundheitssystem, die Rente und die Altersvorsorge wünschen. Zudem belegt das Umfrageergebnis, dass die eigenen vier Wände nach wie vor ein großer Wunsch der Deutschen sind. Denn das eigene Haus oder die eigene Wohnung ist nicht nur Ausdruck individueller Lebensplanung, sondern vor allem ein wichtiger Pfeiler für die Absicherung im Alter. Um die Stabilität dieses Pfeilers zu sichern, sind kontinuierliche Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen erforderlich – nur so kann der Werterhalt von Immobilien und somit der Altersvorsorge gesichert werden“, kommentiert Günter Schönfeld, Mitglied der Geschäftsführung der Wüstenrot Immobilien GmbH.
Hintergrund: TNS Infratest hat im Zeitraum 11. und 12. Dezember 2012 im Auftrag der Wüstenrot & Württembergische 1.007 Personen in Deutschland telefonisch befragt. Die Befragung ist demnach repräsentativ für die bundesdeutsche Bevölkerung ab 14 Jahren. (te)
Foto: W&W