Schlechtes Image der Vermittler, Kundenvertrauen am Boden und kein Zusammenhalt innerhalb der Branche. Selbstkritisch betrachteten die Teilnehmer des diesjährigen „WMD-Vertriebsgipfels“ ihre Branche. Cash.Online hat die wichtigsten Aussagen zusammengefasst.
Was muss die Branche tun, um ihre Zukunft nicht zu verspielen? Zu diesem und anderen Themen diskutierten rund 40 Vertreter von Versicherungen und Initiatoren sowie Vertrieben und Maklerpools auf dem vierten WMD-Vertriebsgipfel. Und sie waren sich am Ende einig: Es muss etwas getan werden. Echte Lösungen wurden allerdings nicht präsentiert.
So habe die Branche das Problem, dass der Kunde nicht unterscheide, wer vor ihm sitze, ob das ein Banker, ein Versicherungsvertreter oder ein Makler sei, sagt ein Teilnehmer der Runde. Die Vermittler speziell ließen sich zum Opfer der Finanzkrise machen, anstatt zu überlegen, wie sie das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen können. „Nein, das ist es nicht“, entgegnet ein Vorstand. „Das Problem sind wir selbst. Wir vertrauen uns selbst nicht.“ Dazu komme, dass innerhalb der Branche schlecht übereinander geredet würde.
Trotzdem solle sich die Branche fragen, wer die Beratung der Kunden überhaupt mache, wirft ein anderer ein. Teilweise seien das Vermittler, die lieber zwei Stunden auf der DKM für ein Foto mit Bohlen oder Playmates anstehen, anstatt sich über Produkte und Neuheiten zu informieren und sich auszutauschen. Dazu seien draußen viele unterwegs, die noch nicht mal ihre eigenen Finanzen geordnet haben, ganz zu schweigen von deren Qualifikation, die sie zur Beratung mitbringen, ergänzt ein Teilnehmer. „Für die Versicherer ist es eben leichter, dem Vermittler einen Bonus für hohen Absatz zu bieten als Bildung“, fügt ein Geschäftsführer eines Pools hinzu.