So waren 2011 mit 49.175 Beratern rund zwei Prozent weniger als noch 2009 bei den vier großen Finanzvertrieben tätig, die gleichzeitig 3,5 Prozent mehr Provisionserlöse erzielten. Der Trend zum Rückgang der Beraterschaft bestätigt sich auch durch einen Blick ins Vermittlerregister (siehe Tabelle unten). So hat die Zahl der Vermittler im vergangenen Jahr zum ersten mal seit 2008 abgenommen.
Vom Schwund sind vor allem die gebundenen Vermittler betroffen, deren Anzahl innerhalb des Jahres 2011 um 15 Prozent zurückgegangen ist, während sich die Zahl der ungebundenen Vermittler um 0,7 Prozent erhöhte. Letztlich trägt auch das veränderte Verhalten der Kunden dazu bei, wie sich die Branche weiterhin entwickelt.
Betrachtet man die Entwicklung der beratenen Kunden der großen Allfinanzvertriebe, ist zu beobachten, dass im vergangenen Jahr ihre Zahl im Vergleich zu 2010 wieder stärker angewachsen ist. Das könnte ein Anzeichen dafür sein, dass das Misstrauen gegenüber der Branche in der Bevölkerung schwindet und mit dem durch die Regulierung geschaffenen Mehr an Transparenz wieder verstärkt Vertrauen in die Beziehung zwischen Berater und Kunde einzieht.
Ob der zu beobachtende Trend ein Zeichen gestiegener Beratungsqualität ist, lässt sich schwer beurteilen. Die Branche prophezeit schon länger eine weitere Konzentration des Beratermarktes. So könnte der Prozess auch den durch die Regulierung gestiegenen Anforderungen an die Beraterschaft geschuldet sein. Ein weiterer Faktor ist der Nachwuchsmangel in der Beraterschaft, der durch den demografischen Wandel und das schlechte Image der Branche noch verstärkt wird. (jb)
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