Fonds an der Börse: Vom Sachwert zum Finanzwert

Chorus will mit seinen ehemaligen Fondsanlegern an die Börse. Die Idee dahinter hat Charme, bringt aber nicht nur Vorteile.

Der Löwer-Kommentar

„Ob die Vor- oder Nachteile des Umtausches eines Sach- in einen Finanzwert überwiegen, muss jeder selbst entscheiden. Die Chorus-Anleger jedenfalls haben ein klares Votum abgegeben.“

Die Chorus Clean Energy AG hat in der vergangenen Woche angekündigt, an die Börse zu streben. Die Aufnahme der Notierung ist für Anfang des dritten Quartals geplant, also wohl schon in vier bis acht Wochen.

Der Plan ist nicht ganz neu. Chorus hat bereits im vergangenen Jahr 20 damalige Wind- und Solarfonds auf die neu gegründete AG verschmolzen und das Ziel Börse verkündet. Das Vorhaben scheint sich nun zu konkretisieren.

Chorus verfolgt damit die gleiche Logik wie die Lloyd Fonds AG mit dem – vorerst gescheiterten – Versuch, elf Schiffsfonds auf die in diesem Fall bereits börsennotierte AG zu verschmelzen und damit zu einem Schifffahrtsunternehmen zu werden.

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Aktives Unternehmen statt Anlagevehikel

Die Idee dahinter hat durchaus Charme. Die Risiken der einzelnen Anlagen werden diversifiziert und die Substanz gebündelt, was sowohl auf der Betriebs- und Verwaltungs- als auch auf der Finanzierungsseite Vorteile bringen kann. Die Anleger werden von Kommanditisten zu Aktionären und haben nach dem Börsengang jederzeit die Möglichkeit des individuellen Ausstiegs aus ihrem Engagement.

Durch die Fondsfusion verfügt Chorus Clean Energy nach eigenen Angaben über 67 Solar- und Windparks in fünf Ländern mit einer Nennleistung von zusammen mehr als 250 Megawatt und einem Investitionsvolumen von über 670 Millionen Euro – eine beachtliche Größe.

Seite zwei: Börsenkurs nicht gleich Substanzwert

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