Beim Stuttgarter Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) hält man sich weniger bedeckt: „Auch wenn wir in einem Konkurrenzverhältnis stehen, so sehen wir ganz klar die Vorteile von Fintechs als mögliche Partner“, sagt Rüdiger Maroldt, Vorstandsmitglied der Wüstenrot Bank.
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Neben seiner Tätigkeit im Wüstenrot-Vorstand leitet Maroldt das zu Jahresbeginn neu geschaffene „Digital Customer Office“ (DCO). Das DCO soll dem W&W-Konzern als „kreativer Vordenker“ dienen und die interne Digitalisierung vorantreiben helfen.
Das Office unterhalte einen Think Tank und betreibe Marktbeobachtung, „um Innovationsimpulse für den Konzern oder die Geschäftsfelder aus Kundensicht zu generieren“, erklärt Maroldt. Dazu zähle beispielsweise auch die Aufgabe, „das veränderte digitale Kundenverhalten – wie bereits in der Vergangenheit – in die Entwicklungsphasen der Produkte, Services und Prozesse einfließen zu lassen.“
W&W mit eigenem Startup
Darüber hinaus hat der Konzern im vergangenen Jahr mit der W&W Digital GmbH ein eigenes Startup in Berlin gegründet. Dieses soll digitale Geschäftsmodelle entweder selbst aufbauen, wie jüngst die Online-Plattform „Wüstenrot Immowert“, so Maroldt, oder sich strategisch an Startups aus dem Finanzumfeld beteiligen. „Außerdem wollen wir hier und im Digital Customer Office die Denkweisen und Arbeitsmethoden agiler Startups erlernen und dann weiter in die W&W-Gruppe tragen.“
Allerdings müsse und könne man „ein ‚Design Thinking‘ – also der iterative Entwicklungsprozess von Lösungen zusammen mit den Kunden – nicht immer komplett selbst betreiben“, sagt Maroldt. „Hier kommen die Fintechs ins Spiel.“
Sie würden sich „sehr konkret mit Finanzlösungen beschäftigen“, lobt der W&W-Mann, und hätten „einen hohen Kundenfokus“. Sinnvolle strategische Kooperationen könnten daher „wertvoll für die W&W sein und bieten uns neue Chancen“, resümiert Maroldt. (lk)
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