Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt auf, dass die Immobilie nicht immer die gewünschte Sicherheit bietet. Rund 40 Prozent der Vermieter könnten demnach gerade mal ihre Kosten decken. Die meisten erzielten eine Rendite, die nach Abzug der Kosten nicht mal die Inflation ausgleiche und ganze 15 Prozent der Vermieter verlören mit ihren Immobilien sogar Geld. Auch den Inflationsschutz überschätzen viele Käufer. Die Mieten steigen längst nicht überall genauso stark wie die Inflation. So rechnet der Deutsche Mieterbund im Mittel mit einer jährlichen Erhöhung von 1,2 Prozent. Selbst in Zeiten einer normalen Inflation reicht das nicht, um die Geldentwertung auszugleichen.
Selbst Berufsoptimisten wie der Verband der Landesbausparkassen warnen: In Deutschland habe es im letzten Jahrzehnt weitestgehend konstante Preise gegeben, keinen Preisverfall, aber eben auch keine überhitzten Märkte. Immobilienkäufer sollten sich also nicht von den letzten zwei oder drei Jahren mit steigenden Preisen und Mieten blenden lassen. Entscheidend ist und bleibt, wo die Immobilie steht. Mit weiter steigenden Preisen rechnen Experten allenfalls in wachstumsstarken Ballungszentren wie München, Stuttgart oder Hamburg und in prosperierenden Mittelstädten im Einzugsbereich der Metropolen. Diese werden aber lange nicht mehr so deutlich ausfallen wie Ende der 90er-Jahre.Die Bruttomietrendite, bei der die Jahreskaltmiete ins Verhältnis zum Kaufpreis gesetzt wird, erreicht nur noch selten mehr als fünf Prozent. Inklusive aller Erwerbs- und laufenden Nebenkosten, die nicht auf den Mieter umgelegt werden können, bleibt in vielen Fällen nur eine Rendite auf Sparbuchniveau übrig.
Dennoch, so argumentieren die Befürworter der Immobilie, sei die Immobilie ein Sachwert, der bestehen bleibe. Finanzierungsunternehmen wie die Deutsche Hypo oder die Landesbausparkassen sehen den deutschen Wohnungsmarkt sogar am Beginn einer neuen Wachstumszeit. Erstmals seit zehn Jahren rechnet die LBS im Bundesdurchschnitt mit zunehmender Nachfrage und teils deutlichen Preissteigerungen. Insbesondere bei gebrauchten Eigentumswohnungen verzeichne man eine zunehmende Nachfrage. Aus Sicht der Kapitalanleger nachvollziehbar, denn laut LBS betrage der Abschlag für gebrauchtes Wohneigentum auf der Etage im Vergleich zu Neubauten derzeit 35 bis 40 Prozent.